In ganz Europa ist inzwischen eine Generation herangewachsen, die keine eigene Erinnerung an das Ende des Kommunismus und die folgenschwere Systemtransformation nach 1989 besitzt. Eine Generation, für die die Wendezeit nur erzählte Erinnerung oder medial kreierte Geschichte ist, voll von politisierten und instrumentalisierten Narrativen. Vor diesem Hintergrund stehen Akteure der politischen und historischen Bildung in einer neuen Verantwortung: Wie kann das, was gerade noch erlebte Realität war als Geschichte vermittelt werden? Wie kann man die langsam eingeschliffenen Narrative wieder greifbar machen und hinterfragen? Welche Rolle kann die persönliche Erfahrung der „Zeitzeugen“ für die politische Bildung spielen und wie können dabei auch die „übergangenen“ und vernachlässigten Stimmen hörbar gemacht werden?
Diese Fragen stellen sich umso mehr aus einer gesamteuropäischen Perspektive. Von den Umwälzungen waren Millionen Europäerinnen und Europäer betroffen, sie alle erlebten dieselbe Geschichte und machten doch völlig verschiedene Erfahrungen. Im Projekt “Transition Dialogue 2019-2021. Dealing with change in democratic ways” sucht ein Expertenteam aus Polen, Bulgarien, der Ukraine, Lettland, Russland, Kroatien und Deutschland nach partizipativen Herangehensweisen und neuen Konzepten für eine europäische politische Bildung im Umgang mit der Transformation nach 1989. Stimmen von Zeitzeugen werden dabei hörbar gemacht und ein kommunikativer Raum basierend auf den gemeinsamen Erfahrungen wird geschaffen.
Wir laden Sie ein, gemeinsam mit den internationalen Expertinnen und Experten unsres Projektteams zu diesem Thema zu diskutieren. Die Diskussion wird in englischer Sprache geführt. Ein Dolmetscher steht zur Verfügung.
Mit Beiträgen von:
Stefan Melle, DRA e.V., Berlin
Louisa Slavkova, Sofia Platform, Sofia
Olena Pravylo, Congress of Cultural Activists, Kiew
Alicja Pacewicz, Center for Citizenship Education, Warschau
Aija Tuna, Education Development Centre, Riga
Caroline Hornstein-Tomić, Stiftung Wissen am Werk, Zagreb
Bitte melden Sie sich bis zum 25. Juli unter info@austausch.org an. Sollten Sie eine Übersetzung (deutsch-englisch) benötigen, teilen Sie uns dies bitte bei Ihrer Anmeldung mit
Mit freundlicher Unterstützung durch die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb)