Unterrichtseinheit 2: Politische Ideologien

Lernziele:

  • 1) Einführung der Teilnehmer in verschiedene politische Ideologien;
  • 2) Auseinandersetzung mit den wichtigsten Problemen in Deutschland und Erarbeitung möglicher Lösungswege;
  • 3) Erkennen von Zusammenhängen zwischen politischen Ideologien und Methoden zur Lösung gesellschaftlicher Probleme;
  • 4) reflektiertes Vorgehen, um sich mit einer politischen Ideologie zu identifizieren und warum;
  • 5) Unterstützung der Teilnehmer in ihrer Arbeit und Entscheidungsfindung in der Gruppe.

Benötigte Hilfsmittel und Zusatzmaterialien:

  • Großformatiges Papier oder Flipchartpapier – je ein Papierbogen pro Gruppe mit jeweils 4-5 Teilnehmern;
  • Tafel, Flipchart o. Ä.;
  • Beamer;
  • Karten mit Ideologiebeschreibungen (siehe Anlage 1);
  • Illustrationen (Bilder), die Sie in einer bestimmten Reihenfolge per Beamer zeigen können. Wir schlagen unsererseits eine Reihenfolge vor (siehe Anlage 2), Sie können aber ebenso eine andere Reihung vornehmen.
  • Farbkarten (grün, gelb, rot). Jeder Teilnehmer erhält einen Kartensatz.

Ablauf

Phase I. Vorbereitung

Erteilen Sie den Schülern im Vorfeld die Aufgabe, etwas über die Symbole und Persönlichkeiten aus Anlage 2 zu lesen (die Illustrationen stehen für unterschiedliche Ideologien).

Phase II. Einführung

Erklären Sie den Schülern, dass eine politische Partei eine Organisation mit einer bestimmten Ideologie ist, die die Regierung stellen will, um ihre Ideen praktisch umsetzen zu können.

Eine Ideologie ist ein gesamtheitliches System von Vorstellungen über eine angestrebte Zukunft.

Politische Ideologien haben zwei Dimensionen:

  • Dimension der Ziele: Wie soll eine Gesellschaft organisiert sein?
  • Dimension der Methoden: Wie lässt sich ein Ziel am besten erreichen?

In dieser Übung geht es um die Ausarbeitung von Programmen politischer Parteien und die Definition ihrer jeweiligen Ideologien, die die Grundlage der Parteiprogramme bilden.

Phase III. Problemauswahl

Bitten Sie die Schüler, auf einem Zettel 5 Probleme, die sie in Deutschland sehen und als die größten betrachten, zu notieren. Teilen Sie die Schüler danach per Losverfahren in Gruppen mit jeweils 4-5 Schülern ein. Fordern Sie die Schüler auf, sich in ihrer Kleingruppe die auf den Zetteln notierten Probleme gegenseitig vorzulesen und gemeinsam 5 Probleme herauszustellen, die aus Sicht der Gruppe die größten sind. Sobald die Gruppen diese Aufgabe beendet haben, fordern Sie die Schüler auf, die benannten Probleme laut vorzulesen und sie an die Tafel (das Flipchart) zu schreiben. Fragen Sie die Schüler, wie sie sich in ihrer Gruppe geeinigt haben, ob alle mit der Entscheidung einverstanden und mit der getroffenen Auswahl zufrieden sind.

Phase IV. Erstellen von Programmen

Fordern Sie die Schüler auf, auf einem großformatigen Papierbogen oder Flipchartpapier ein Programm für eine politische Partei zu erstellen, die sie bei einer Wahl vertreten oder unterstützen würden. Das Programm sollte die 5 größten Probleme ihres Landes enthalten und mögliche Wege zur Lösung dieser Probleme aufzeigen. Danach bitten Sie die Schüler, ihre Programme vorzustellen. Geben die den Vertretern der anderen Parteien die Möglichkeit, den Vortragenden Fragen zu stellen, aber ziehen Sie diesen Prozess nicht in die Länge. Planen Sie zum Beispiel pro Vortrag 3-5 Minuten ein und lassen Sie 3-5 Fragen zu.

Phase V. Zusammenhang zwischen Programm und Ideologie einer politischen Partei

Danach sollten die Schüler in die politischen Ideologien eingeführt werden. Wahrscheinlich haben sie schon einiges über Ideologien gehört, ihr Wissen sollte nun systematisiert werden. Erläutern Sie den Schülern, dass Sie ihnen Bilder zu der einen oder anderen Ideologie zeigen werden. Aufgabe der Schüler ist es zu beschreiben, was oder wen sie auf dem Bild sehen, die dazugehörige Ideologie zu erraten und zu erklären, wie das Bild diese Ideologie widerspiegelt. Zu jeder Ideologie passen zwei Bilder. Haben die Schüler die Ideologie erraten, fordern Sie sie auf, sich Schlagworte zu überlegen, die das Wesen dieser Ideologie zum Ausdruck bringen. Ist ein Schlagwort umstritten, sollten Sie allen Parteien die Möglichkeit geben, sich zu äußern. Schreiben Sie die entsprechende Ideologie und die Schlagworte an die Tafel (das Flipchart). Sagen Sie, welchen Sie zustimmen und welchen nicht.

Teilen sie den Schülern, sobald alle Ideologien erraten wurden, die Karten mit den Inhalten der besprochenen Ideologien aus. Fordern Sie die Schüler auf, sich die Programme der politischen Parteien kurz anzuschauen und sie einer Ideologie zuzuordnen. Geben Sie den Vertretern der verschiedenen Gruppen jeweils eine Minute Zeit, um ihre Antwort zu begründen.

Machen Sie verständlich, dass es heutzutage kaum einen Menschen gibt, der sich voll und ganz einer bestimmten politischen Ideologie verschrieben hat: Oft stehen die Menschen in einigen Fragen der einen Ideologie nahe, befürworten in anderen Fragen hingegen eine andere Ideologie. Zudem gibt es Grundwerte, die die Menschen für sich unterschiedlich gewichten. Dem Einen ist die persönliche Freiheit besonders wichtig, einem Zweiten die Gerechtigkeit, einem Dritten die Sicherheit, einem Vierten die Wahrung von Traditionen usw.

Phase VI. Auswertung

Teilen Sie den Schülern danach die Farbkarten aus: Jeder Schüler erhält eine grüne, eine gelbe und eine rote Karte. Bitten Sie die Schüler, die nachfolgenden Fragen durch Zeigen der entsprechenden Farbkarte zu beantworten. Die grüne Karte steht für „alles gut“, „ich bin zufrieden“, „ja“ usw.; die gelbe Karte symbolisiert „geht so“, „mittelmäßig“, und die rote Karte bedeutet „ich bin unzufrieden“, „irgendwas ist schief gelaufen“, „nein“ usw. Bitten Sie zunächst diejenigen, die eine rote Karte gelegt haben und dies begründen möchten, ihren Standpunkt vorzutragen, danach diejenigen, die gelb gelegt und zum Schluss diejenigen, die grün gewählt haben.

Beispielfragen für die Auswertung (die Antwort erfolgt durch Zeigen der entsprechenden Farbkarte):

  • Wie zufrieden sind Sie mit sich nach dieser Übung?
  • Bewerten Sie die Arbeit in Ihrer Gruppe.
  • Hatten Sie Schwierigkeiten, das Programm einer Ideologie zuzuordnen?
  • Inwieweit stimmt das Ergebnis der Gruppe mit Ihren eigenen Ideen überein?

Fragen Sie die Schüler zudem Folgendes:

  • Welche Programmpunkte würden Sie als gelungen bezeichnen?
  • Was berücksichtigen die politischen Parteien neben ihrer Ideologie noch, wenn sie ihr Programm erstellen?
  • Wie nützlich war diese Übung für Sie?

Phase VII. Hausaufgabe

Erteilen Sie den Schülern die Aufgabe, zu Hause den Test „Meine politischen Vorlieben“ [1] zu machen und ihre eigenen politischen Vorlieben mit denen von bekannten Persönlichkeiten und Freunden zu vergleichen.  

Quellenverzeichnis
  1. Тест «Мои политические предпочтения». URL: https://vk.com/page-20136617_51581094 (Stand vom 10.10.2017). (Test „Meine politischen Vorlieben“).
Anlage 1

Karten mit Beschreibungen von Ideologien

 

LIBERALISMUS

(lat. liberalis – „freiheitlich“)

Schlagwort: Freiheit

Grundwerte:

  • persönliche Interessen stehen über staatlichen Interessen, gesellschaftliches Interesse bedeutet Wahrung der Rechte und Interessen des Einzelnen;
  • Wahrung der Rechte und Freiheiten der Person und des Bürgers;
  • Wahrung der Gleichheit aller Bürger vor dem Gesetz;
  • freie Marktwirtschaft;
  • Aufrechterhaltung demokratischer Verfahrensweisen wie den Grundsatz zur Achtung der Interessen von Minderheiten;
  • Rechtsstaatlichkeit und Rechtsstaat;
  • wichtigstes Instrument in der Außenpolitik: durch staatliche Autorität und ökonomischem Druck erzeugte „soft power“.

SOZIALDEMOKRATIE

Schlagworte: Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität

Grundwerte:

  • Wahrung der Rechte und Freiheiten der Person und des Bürgers;
  • Wahrung der Gleichheit aller Bürger vor dem Gesetz;
  • Aufbau einer Gesellschaft, in der die Menschen nicht den Großteil ihrer Zeit mit der Erwirtschaftung von Kapital verbringen, sondern ihr schöpferisches Potenzial entwickeln;
  • Umverteilung der Einnahmen: Menschen mit Supergehältern müssen teilen und diejenigen unterstützen, die entweder kein Geld verdienen können oder gesellschaftlich zwar wichtige, aber nicht gut bezahlte Berufe ausüben (Lehrer, Ärzte usw.);
  • soziale Unterstützung Schutzbedürftiger und Durchsetzung zusätzlicher Arbeitnehmerrechte (schwache Seite) gegenüber Arbeitgebern (starke Seite) mittels einer Steuererhöhung;
  • Aufrechterhaltung demokratischer Verfahrensweisen wie den Grundsatz zur Achtung der Interessen von Minderheiten;
  • Rechtsstaatlichkeit und Rechtsstaat;
  • wichtigstes Instrument in der Außenpolitik: durch staatliche Autorität und ökonomischem Druck erzeugte „soft power“.

KONSERVATISMUS

(lat. conservare – „bewahren“)

Schlagworte: traditionelle Werte, Familie, Ordnung, freie Marktwirtschaft

Grundwerte:

  • Gemeinschaftswerte stehen über den Rechten und Interessen des Einzelnen;
  • der Staat hat die Pflicht, Familie, Religion und traditionelle Lebensweise zu schützen sowie Verletzungen moralischer Normen zumindest im öffentlichen Raum zu unterbinden;
  • der Staat muss stark sein und sich aktiv für den Schutz kollektiver Interessen der Gesellschaft einsetzen;
  • Wahrung der Mehrheitsinteressen;
  • freie Marktwirtschaft, Konkurrenz, minimale Einmischung des Staates in die Wirtschaft;
  • Rechtsstaatlichkeit und Rechtsstaat;
  • zur Gewährleistung der Sicherheit im Land und über seine Grenzen hinaus hat der Staat das Recht und die Pflicht zur Gewaltanwendung.

KOMMUNISMUS

Schlagworte: Gleichheit, soziale Gerechtigkeit, Selbstverwaltung

Grundwerte:

  • Rechte und Interessen des Einzelnen können nur bei rechtlicher und sozialer Gleichheit aller gewahrt werden;
  • Aufbau einer Gesellschaft, in der die Menschen nicht den Großteil ihrer Zeit mit der Erwirtschaftung von Kapital verbringen, sondern ihr schöpferisches Potenzial entwickeln;
  • Produktion gehört nicht in Privatbesitz, Arbeitgebern ist die Ausbeutung von Arbeitnehmern untersagt;
  • wirtschaftliche Gleichheit aller Menschen;
  • Schaffung von Strukturen, die die Entfaltung schöpferischer Persönlichkeiten fördern;
  • Aufrechterhaltung demokratischer Verfahrensweisen wie den Grundsatz zur Achtung der Interessen von Minderheiten, gemeinschaftliche Entscheidungsfindung in faktisch allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens;
  • der Staat als Institution ist abzuschaffen und durch kommunale Selbstverwaltungen zu ersetzen;
  • Kosmopolitismus;
  • die Anwendung radikaler Kampfmethoden und die Anwendung von Gewalt gegenüber Ausbeutern sind zulässig.

LIBERTARISMUS

Schlagworte: Freiheit, Selbstverwaltung

Grundwerte:

  • persönliche Interessen haben Priorität, Gemeinschaftsinteressen werden abgelehnt;
  • alle Menschenrechte bedeuten Freiheit, Unantastbarkeit der Persönlichkeit und des Eigentums sowie Schutz dieser Unantastbarkeit;
  • minimale Rolle des Staates, reduziert auf den Schutz des Lebens, der Gesundheit und des Privateigentums der Menschen;
  • uneingeschränkte freie Marktwirtschaft, keine Besteuerung und keine Kartellgesetzgebung;
  • Vereinigung von Bürgern bei der Lösung verschiedener Probleme auf freiwilliger Basis (Unterstützung Hilfsbedürftiger, Bildung für Kinder usw.).

NATIONALISMUS

Schlagwort: Interessen der Nation

Grundwerte:

  • Treue und Ergebenheit gegenüber der Nation und oftmals auch dem Staat;
  • Interessen des Volkes stehen über den Rechten und Interessen des Einzelnen;
  • politische Unabhängigkeit von anderen Staaten und fremden Kulturen;
  • Einheit der Nation als praktischer Schutz der Lebensbedingungen ihrer Menschen, ihres Hoheitsgebietes sowie ihrer wirtschaftlichen und geistigen Werte;
  • kulturelle und geistige Entwicklung;
  • standardisierte Bildung mit dem Ziel der Erziehung von Patrioten.

FASCHISMUS

(ital. fascismo von fascio – „Allianz, Bündnis, Bund, Vereinigung“)

Schlagworte: starke Macht, Einheit der Nation

Grundwerte:

  • Größe (oft: Überlegenheit) der eigenen Nation;
  • Treue und Ergebenheit gegenüber der Nation und oftmals auch dem Staat;
  • Interessen des Volkes stehen über den Rechten und Interessen des Einzelnen;
  • politische Unabhängigkeit von anderen Staaten und fremden Kulturen;
  • Einheit der Nation als praktischer Schutz der Lebensbedingungen ihrer Menschen, ihres Hoheitsgebietes sowie ihrer wirtschaftlichen und geistigen Werte;
  • kulturelle und geistige Entwicklung;
  • standardisierte Bildung mit dem Ziel der Erziehung von Patrioten.
  • Führung des Landes mit „harter Hand“, d. h. Anwendung totalitärer Methoden;
  • Vertreter anderer Nationalitäten, der Opposition und andere werden im „Interesse der Nation“ in ihren Rechten beschnitten (oft Aberkennung von Rechten, physische Vernichtung).

In vielen Ländern sind faschistische Parteien wegen ihrer menschenverachtenden Ideologie verboten.

ANARCHISMUS

(altgriech. ἀν – „ohne“ und ἀρχή – „Herrschaft“)

Schlagworte: Freiheit, Selbstverwaltung

Grundwerte:

  • Abschaffung jedweder Formen von Zwangsausübung und Ausbeutung des Menschen durch den Menschen;
  • Ersetzen aller Herrschaftsformen einschließlich der staatlichen durch verschiedene Formen der Zusammenarbeit zwischen Einzelpersonen;
  • gesellschaftliche Beziehungen und Institutionen müssen sich auf das persönliche Interesse, die gegenseitige Hilfe, das Einvernehmen und die Verantwortung (ausgehend vom persönlichen Interesse) jedes Beteiligten gründen;

In allen weiteren Punkten unterscheiden sich die verschiedenen Ausprägungen des Anarchismus sehr stark voneinander.

Anlage 2

Illustrationen zu den Ideologien

 

Liberalismus

  1. Fackel der Freiheitsstatue. Die vollständige Bezeichnung der Skulptur lautet „Liberty Enlightening the World(„Freiheit, die die Welt erleuchtet.“)

2. Jegor Gaidar (Bildmitte), russischer Politiker und Ökonom. Einer der Befürworter und führenden Ideologen der liberalen politischen und wirtschaftlichen Reformen Anfang der 1990er Jahre in Russland.

Sozialdemokratie

1. Eine rote Rose, fest im Griff der Faust - das Symbol der Sozialdemokraten. Die Rose steht für soziale Gerechtigkeit, die zur Faust geballte Hand ist das Symbol der Arbeiterbewegung.

2. Olof Palme, Premierminister Schwedens von 1969 bis 1976 und von 1982 bis 1986. Der Mord an ihm wurde bis heute nicht aufgeklärt. Ideologe des „schwedischen Modells“ von Sozialismus, dessen Ideen in die Tat umgesetzt wurden.

Konservatismus

1. Titelseite des weltweit ältesten Nachrichtenmagazins „Time“ mit der „Eisernen Lady“ Margaret Thatcher als Sinnbild der konservativen Politik.

2. Ronald Reagan, 40. Präsident der Vereinigten Staaten. Die Wirtschaftspolitik während seiner Präsidentschaft wurde auch als „Reaganomics“ bezeichnet. Sie bestand im Wesentlichen aus Steuersenkungen und der veränderten Rolle des Staates bei der Wirtschaftskontrolle („In Zeiten der Krise ist die Regierung nicht die Lösung des Problems, sie ist das Problem.“). Er erhöhte zudem stark den Militärhaushalt des Landes.

Kommunismus

1. Flagge der Roten Brigaden, einer linksradikalen terroristischen Untergrundorganisation, die ab den 1970er Jahren bis Ende der 1980er Jahre in Italien aktiv war. Ziel der Organisation war es, einen kommunistischen Staat zu errichten und dies durch bewaffneten Kampf und den Austritt Italiens aus der NATO zu erreichen.

2. Nikita Chruschtschow, sowjetischer Politiker, von 1953 bis 1964 Erster Sekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Sowjetunion. Er erklärte auf dem XXII.  Parteitag der KPdSU: „Die Partei verkündet feierlich: Die heutige Generation der Sowjetmenschen wird im Kommunismus leben!“

Libertarismus

1. Grafische Illustration des antiutopischen Romans „Atlas wirft die Welt ab“ (englischer Originaltitel: Atlas Shrugged) der amerikanischen Schriftstellerin Ayn Rand, der bei den Anhängern des Libertarismus Kultstatus genoss.

2. Friedrich August von Hayek, österreichischer Ökonom und Philosoph, Vertreter der neuen Österreichischen Schule, Anhänger einer liberalen Wirtschaft und eines freien Marktes. Träger des Nobelpreises für Wirtschaftswissenschaften. Setzte sich konsequent für die Werte der individuellen Freiheit ein und stellte oft Freiheit und Demokratie als gegensätzliches Paar einander gegenüber: „[…] auch eine homogene und doktrinäre Majorität kann die Menschen verknechten wie die schlimmste Diktatur.“

Nationalismus

1. Gemälde „Die Freiheit führt das Volk“ des französischen Malers Eugène Delacroix. Das Gemälde wurde zum Symbol für viele Ideologien, insbesondere aber für den Nationalismus.

2. Marine Le Pen, französische Politikerin, Parteivorsitzende des Front National, Verfechterin der Idee „Frankreich den Franzosen“ und des Austritts Frankreichs aus der Europäischen Union. Auf einer ihrer Kundgebungen erklärte sie: "Es tut mir leid, aber denjenigen, die so gerne über den Zweiten Weltkrieg reden, sei gesagt: Wenn wir schon von Besatzung reden, dann sollten wir uns mal die heutige Situation anschauen, denn dabei geht es auch um die Besetzung unseres Territoriums."

Faschismus

1. Ein Ährenbündel als Symbol des Faschismus. Das italienische Wort fascismo leitet sich von fascio her: „Allianz, Bündnis, Bund, Vereinigung“.

2. Jean-Marie Le Pen, einer der bekanntesten europäischen Politiker, der im 21. Jahrhundert für die Idee eines hochmilitarisierten Europäischen Reiches eintritt, in dem die Interessen des Staates und der Gesellschaft über der Idee der Menschenrechte stehen. Er wurde für seine Äußerungen verurteilt, in denen er vorsätzlich den Holocaust verharmloste und die Gaskammern der Nazis als ein Detail in der Geschichte des Zweiten Weltkrieges abtat.

Anarchismus

1. Die schwarze Flagge als Symbol der Anarchisten.

2. Fürst Pjotr Kropotkin, kommunistischer Anarchist (es gibt sehr unterschiedliche Formen von Anarchismus, z. B. kapitalistischer Anarchismus, individualistischer Anarchismus, kollektivistischer Anarchismus oder eben auch den „Anarchismus ohne Adjektive“). Kropotkin schrieb: „Der Staat ist Schutzpatron der Leibeigenschaft, Patron des Schmarotzertums, Verteidiger der Ausbeutung, Verfechter des Eigentums, das durch Eroberung fremder Böden und fremder Hände Arbeit entstand.“