Soziale NGOs im Gebiet Gomel
Im Dezember 2014 begann für den DRA die Arbeit an einem neuen Projekt in Belarus, das gemeinsam mit der NGO »Soziale Projekte« in Gomel durchgeführt wird.
Ziel des 15-monatigen Projektes ist der Aufbau eines partnerschaftlichen und nachhaltigen Netzwerkes von im sozialen Bereich engagierten NGOs der Region. Durch den Zusammenschluss sollen die Kapazitäten und Aktivitäten der Mitglieder des Netzwerkes gebündelt sowie die Effektivität ihrer Arbeit und die Qualifikation ihrer Mitarbeiter erhöht werden.
Geplant sind Weiterbildungsseminare, die Ausarbeitung einer gemeinsamen PR-Strategie und die Durchführung von Pilotprojekten. Im Ergebnis dieser Anstrengungen können soziale Probleme gemeinsam gelöst und die Lebensqualität sozial benachteiligter Menschen in der Region Gomel verbessert werden.
Der DRA übernimmt die fachliche Beratung des belarussischen Partners und die administrative Begleitung des Projektes.
Es wird im Rahmen des vom IBB Dortmund initiierten und aus Mitteln des BMZ finanzierten »Förderprogramm Belarus« durchgeführt.
Partner: NGO "Socialnye Proekty" in Gomel (Belarus):
In Gomel arbeitet der Deutsch-Russische Austausch e.V. eng mit der 2001 gegründeten nichtstaatlichen Organisation "Soziale Projekte" zusammen. Diese fördert durch soziale Maßnahmen und Bildungsarbeit für benachteiligte Bevölkerungsschichten die Entwicklung der Zivilgesellschaft in Belarus. Sie unterstützt Initiativen zur Entwicklung örtlicher Vereine und Selbsthilfegruppen, fördert freiwilliges Engagement, initiiert Programme für Kinder und Jugendliche, ist im Bereich der Erwachsenenbildung und generationsübergreifenden Arbeit aktiv. Von 2006 bis 2009 baute der DRA gemeinsam mit der Organisation "Soziale Projekte" eine Freiwilligenagentur in Gomel auf, die seitdem regelmäßig deutsche Freiwillige betreut . Das 2009 ins Leben gerufene gemeinsame Projekt "Ältere für Ältere" dient der Verbesserung der Lebenssituation älterer Menschen in der Region Gomel.
Gemeinsam mit seiner langjährigen Partnerorganisation "Soziale Projekte" in Gomel (Belarus) hat der DRA im Mai 2009 ein neues Projekt begonnen, das die Lebensqualität von älteren Menschen, insbesondere NS-Opfern, in der Stadt und im Gebiet Gomel verbessern wird. Im Rahmen des von Evelyn Scheer betreuten zweijährigen Vorhabens "Ältere für Ältere", das von der Stiftung "Erinnerung, Verantwortung, Zukunft" finanziell unterstützt wird, besuchen ältere Ehrenamtliche und junge Freiwillige hilfsbedürftige ältere Menschen zu Hause. Sie unterstützen sie bei der Verrichtung alltäglicher Dinge, verbringen Zeit mit ihnen und kommen mit ihnen ins Gespräch. Die Initiierung von zwei Selbsthilfegruppen für ältere Menschen, Fortbildungsseminare für MitarbeiterInnen der Territorialen Sozialzentren und für Ehrenamtliche, ein deutsch-belarussischer Fachkräfteaustausch und eine Wanderausstellung sind ebenso wichtige Bausteine des Projekts wie zwei Fachkonferenzen, auf denen mit ExpertInnen und einer breiten Öffentlichkeit die Lage älterer Menschen in der Region Gomel thematisiert und diskutiert wird. Das Projekt reagiert damit auf deren schwierige Situation und dringenden Bedürfnisse und gibt angesichts der anstehenden drastischen demografischen Veränderungen einen Anstoß zum Umdenken.
Das Projekt wurde seitens des DRA 2011 abgeschlossen. Im Dezember 2014 hat der DRA gemeinsam mit Socialnye Projekty, Gomel, auf der Basis der bisherigen gemeinsamen Projekte den Aufbau eines Netzwerks für Sozialpartnerschaft in Gomel gestartet, dass bis 2016 ein engeres Zusammenwirken von sozialen NGOs und auch mit der Regionalverwaltung in der Stadt und ihrer Umgebung ermöglichen soll.
Deutsch-belarussischer Fachkräfteaustausch
Studien- und Begegnungsreise zum Thema „Generationsübergreifende Freiwilligendienste“
Der DRA und die belarussische Partnerorganisation „Soziale Projekte“ in Gomel führen ein Projekt durch, um freiwilliges Engagement auch unter älteren Menschen bekannt zu machen und ein gemeinsames Engagement von Jung und Alt zu bewirken. Wie dieses Engagement in Deutschland aussieht, wollten die vier Teilnehmerinnen aus Gomel auf ihrer Studienreise vom 29.11. bis 4.12.2009 kennen lernen. Sie besuchten zahlreiche Berliner Organisationen und Netzwerke und lernten die Vielfalt des Engagements von älteren Menschen in Deutschland kennen. Bei vielen Zusammenkünften konnten sie ihr Wissen vertiefen, neue Kontakte knüpfen und Kooperationen aufbauen. Während der Studienreise wurden die belarussischen Mitarbeiterinnen zu generationsübergreifender Freiwilligenarbeit und Ehrenamt in Deutschland und internationalen Freiwilligendiensten weitergebildet. Sie lernten die Arbeit von Berliner Freiwilligenagenturen und Organisationen, die im Bereich generationsübergreifender Freiwilligendienste arbeiten, kennen und hatten bei zahlreichen Treffen Möglichkeit zum Austausch von Methoden und Ansätzen in der generationsübergreifenden Freiwilligenarbeit und zur Diskussion von Erfahrungen. Sie konnten neue Kontakte knüpfen und Ideen sammeln und erhielten einen Einblick in die zivilgesellschaftlichen Strukturen, Bedingungen und Arbeitsweisen von Organisationen in Deutschland.
Die Studien- und Begegnungsreise wurde durch das Kontaktprogramm Belarus der Robert-Bosch-Stiftung und die Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ gefördert.
Die Freiwilligenagentur in Gomel – 2006 bis 2009 mit finanzieller Unterstützung der EU und in Kooperation mit dem DRA aufgebaut - möchte durch ihre Aktivitäten lokale Bürgerinitiativen und NGOs stärken und die Bürger der Stadt Gomel und der Region Gomel auffordern, sich durch freiwilliges und ehrenamtliches Engagement aktiv an der Gestaltung der Zivilgesellschaft zu beteiligen. Sie will einen lebendigen Sozialdialog initiieren und sowohl junge als auch ältere Menschen zur aktiven Beteiligung am sozialen und kulturellen Leben auffordern.
Zu den Tätigkeitsbereichen der Freiwilligenagentur gehören:
Seit 2007 vermittelt der DRA regelmäßig junge Freiwillige (Erfahrungsberichte), wo sie für sechs Monate in einer sozialen Organisation der Stadt arbeiten und aktiv die Arbeit der Freiwilligenagentur „Convivere“ unterstützen. Die vom DRA organisierte Studien- und Begegnungsreise bot Mitarbeiter_innen der Freiwilligenagentur und Vertretern von sozialen- und Bildungseinrichtungen aus Gomel die Möglichkeit, deutsche Freiwilligenagenturen und Organisationen, die im Freiwilligenbereich arbeiten, kennen zu lernen und sich mit ihren deutschen Kollegen über Methoden und Ansätze von Freiwilligendiensten auszutauschen.
Die gemeinnützige Organisation "Golubye berega" betreut etwa 150 Kinder und Jugendliche mit unterschiedlichen Behinderungen. Die Kinder und Jugendlichen erhalten in der Organisation obligatorischen Schulunterricht, Förderstunden und angemessene Freizeitangebote.
Darüber hinaus organisiert "Golubye berega" einen mobilen Betreuungsservice für behinderte Kinder und Jugendliche, die nicht in der Lage sind das Zentrum zu besuchen. Damit ist die Einrichtung einmalig in der Stadt Mohilev. Trotzdem erhält "Golubye berega" nur geringe staatliche Zuwendungen und muss sich ansonsten von Spenden und Förderungen durch Stiftungen und Sponsoren finanzieren.
Der DRA arbeite seit 2008 mit "Golubye berega zusammen. Als erste DRA-Freiwillige arbeitete Ina Lüfink 2009 in der Organisation.