Lost in Transition? Zivilgesellschaft in Osteuropa stärken

Im Jahr 2021 jährt sich die politische Wende in der Sowjetunion und den Staaten des Warschauer Pakts zum 30. Mal und auch die Zivilgesellschaft in deren Nachfolgestaaten begeht das Jubiläum ihrer „Stunde 0“. Die Transformation nach ’89-91 war für viele Länder eine traumatische Phase, aber auch der Startschuss für eine freie Zivilgesellschaft. Um den heutigen Gefahren für die Demokratie durch Populismus und De-facto-Autokratie besser zu begegnen, ist der Blick in die Vergangenheit und auf die europäische Dimension der Transition nach ’89 unerlässlich.

Das Projekt „Lost in Transition?“ knüpft an die Arbeit des Projektnetzwerks „Transition Dialogue“ an, mit dem der DRA und seine Partner bereits seit 2015 in mehreren Ländern Osteuropas wichtige Impulse für eine Aufarbeitung der Transformationsjahre vor Ort geben. Der öffentliche Diskurs zum Thema und die Vermittlung der Transformation an Schulen wird unter die Lupe genommen.

Der DRA möchte im Rahmen von „Lost in Transition?“ gemeinsam mit seinen Partnern aus Belarus, Georgien, Polen, und der Ukraine

  • singuläre Narrative aufbrechen, verborgene Konflikte aufdecken und verschiedene gesellschaftliche Gruppen und Generationen national und international in einen konstruktiven Dialog zu bringen;
  • den Diskurs und die Arbeit mit Zeitzeug:innen zur Transformationszeit in konkrete klassische und non-formale Bildungsangebote einbinden;
  • neue Lernformen per Internet nutzbar machen, die sich bei der Aufarbeitung der Transformation auch auf die Akteur:innen der Zivilgesellschaft konzentrieren.

Das Projekt begann am 1. Februar 2021 und läuft bis zum 31. Dezember 2021.

WAS WIR TUN

  • Digitale Formate mit Zeitzeug:innen werden erstellt, um Transformationsprozesse differenziert erfahrbar und öffentlich zugänglich zu machen und damit insbesondere Jugendlichen demokratische Werte zu vermitteln.
  • Es findet eine Weiterbildung von Multiplikator:innen statt, welche die erstellten Formate in der schulischen und in der non-formalen politischen Bildung einsetzen werden.
  • Projektaktivitäten mit Jugendlichen durch Multiplikator:innen werden in mehreren Regionen der Projektländer stattfinden, ebenso Treffen der Jugendlichen mit den Zeitzeug:innen.
  • Eine länderübergreifende Podiumsdiskussion mit Zeitzeug:innen wird stattfinden.

Das Projekt wird aus Mitteln des Auswärtigen Amtes gefördert.