Freitag, 20. November - Samstag, 21. November 2015
Die Deutsch-Russischen Herbstgespräche 2015 sind ein Jubiläum in sehr schwierigen Zeiten: Die prominente Konferenz über aktuelle Fragen der Gesellschaften und der zivilgesellschaftlichen Zusammenarbeit beider Länder, 1995 ins Leben gerufen durch den DRA, die Evangelische Akademie und die Heinrich-Böll-Stiftung, findet zum 20. Mal statt. Zugleich sind die Beziehungen zwischen Russland und Deutschland sowie vielen anderen europäischen Ländern so angespannt wie kaum einmal seit 1991.
Vor diesem Hintergrund gehen die 20. Deutsch-Russischen Herbstgespräche der Frage nach, ob und wie das Konzept einer gemeinsamen und friedlichen Entwicklung auf dem Kontinent wieder zum Konsens der Politik werden kann, und welchen Beitrag die Zivilgesellschaften gemeinsam dazu leisten können.
Wann: Freitag, 20. November - Samstag, 21. November 2015
Wo: Französische Friedrichstadtkirche auf dem Gendarmenmarkt in Berlin-Mitte
Veranstalter: DRA e.V., Evangelische Akademie zu Berlin
Die politische Situation in Europa hat mit dem Krieg in der Ukraine 2014 eine Zuspitzung erlebt, die die Gefahr eines multilateralen bewaffneten Konfliktes auf dem Kontinent so greifbar machte, wie wohl seit 70 Jahren nicht mehr. Ein Ende der gegenseitigen Sanktionen von Russland und der EU ist vorerst nicht in Sicht. Die russische Führung orientiert sich wirtschaftlich und politisch demonstrativ in Richtung Asien.
Das Auseinanderdriften findet nicht nur auf außenpolitischer, sondern auch auf gesellschaftlicher Ebene statt. Der Aufbau eines neuen patriotisch-nationalen Diskurses in Russland, verbunden mit einer zunehmend rigorosen Abschottung vor internationalem(zivil)gesellschaftlichen Austausch (z.B. das unlängst verabschiedete „Gesetz über unerwünschte ausländische Organisationen“), tragen dabei zur Verhärtung der Fronten bei. Die im Kontext der Ukraine-Krise aufgekommene Debatte über die Legitimität von Ansprüchen großer Staaten auf ungehinderte Einflusssphären veranschaulicht einmal mehr die Gefahren nationaler Denkweisen für den Frieden in Europa.
Gleichzeitig verlaufen die Bruchlinien innerhalb Europas derzeit bei weitem nicht nur entlang der Kampflinien in der Ukraine oder der Sanktionen von Russland und der EU. Auch die dramatischen Entwicklungen um Griechenland, die politische Stärkung der EU-Skeptiker in Großbritannien, Frankreich, Deutschland, und weiteren EU-Mitgliedsländern –sowie die neuen Grenzbefestigungen in Ungarn oder zeitweise wieder eingeführte Grenzkontrollen zwischen Schengenstaaten im Zuge der Flüchtlingskrise werfen die Frage auf, worin heute die gemeinsame gesamteuropäische Idee liegt, jenes verbindende Element, das eine friedliche und integrative Nachbarschaft der disparaten Gesellschaften und Staaten auf dem Kontinent ermöglichen soll.
Vor diesem Hintergrund erörtern die 20. Deutsch-Russischen Herbstgespräche , ob und wie das Konzept einer gemeinsamen und friedlichen Entwicklung auf dem Kontinent wieder zum Konsens der Bürger und Politik werden kann, welchen Beitrag die Zivilgesellschaften gemeinsam dazu leisten können und wie eine Zusammenarbeit zwischen russischen und anderen europäischen Nichtregierungsorganisationen unter den aktuellen Bedingungen noch möglich ist.
Diskutiert wird dazu u.a.:
Unterstützt von: Heinrich-Böll-Stiftung, ZEIT-Stiftung, Bundeszentrale für Politische Bildung
Freitag, 20.November 2015
13:30-14:00 Begrüßung Veranstalter
14:00-15:30 PANEL 1: Auf der Suche nach der Deeskalation.
Spätestens seit den Ereignissen auf der Krim ist in Russland und vielen Ländern weltweit wieder von der Gefahr eines neuen Kalten Krieges die Rede. Manche Experten sagen sogar, dass wir uns längst in einem „Kalten Krieg 2.0“ befinden. Wann und warum ist der Weg der Annäherung aus den 90er Jahren aufgegeben worden? Ist er umkehrbar und unter welchen Bedingungen? Ziel des ersten Panels ist es, die Ursachen und die möglichen Auswege aus dieser schwierigen Situation, darunter die zu einer Deeskalation im Ukraine-Konflikt, zu besprechen. Darüber hinaus soll grundsätzlich diskutiert werden, ob ein neues Friedensmodell für Europa notwendig ist und wie es in Zukunft aussehen könnte. Was macht heute die Stärke und Schwäche von Staaten aus? Wie weit gehen die gegenseitigen Abhängigkeiten tatsächlich und welche Folgen kann eine (Selbst)Isolation auf internationaler Arena haben? Welche Auswirkungen hat die Abkehr von demokratischen Grundsätzen auf die Außenpolitik von Staaten und wird das Auseinanderdriften der Gesellschaften für politische Zwecke in Kauf genommen oder gar gefördert? Wie durchdacht ist die gegenseitige Sanktionspolitik? Im ersten Panel werden viele Fragen angerissen, die im weiteren Verlauf der Tagung vertiefend diskutiert werden können.
15:30 – 16:00 Kaffeepause
16:00 – 17:30 ARBEITSFOREN
ARBEITSFORUM A: Erleben wir eine Renaissance der Geopolitik?
Russlands völkerrechtswidriges Vorgehen in der Ukraine und die Wiederaneignung der Krim haben in Deutschland eine öffentliche Debatte über die Hinnehmbarkeit des Denkens in Einflusszonen ausgelöst. Doch war dieses Denken aus dem außenpolitischen Kalkül tatsächlich verschwunden? Das erste Arbeitsforum setzt sich kritisch mit der Logik von Geopolitik auseinander. Wie sieht internationale Konsensfindung nach dieser Logik aus und kann damit das Ziel eines friedlichen Europas erreicht werden? Wo liegt der Unterschied zwischen Verfolgung geopolitischer Interessen und Imperialismus? Wie kann eine internationale Einigung über gemeinsame außenpolitische „Spielregeln“ erreicht werden und was passiert in Europa, sollte eine solche Einigung nicht erreicht werden?
ARBEITSFORUM B: Ende des deutsch-russischen Sonderweges?
Das zweite Arbeitsforum umreißt die Entwicklung der deutsch-russischen Beziehungen mit Blick auf die Europapolitik seit den 90er Jahren. Getragen durch zahlreiche zwischengesellschaftliche und historische Verbindungen waren diese Beziehungen mehrfach entscheidend für die Annäherung in Europa insgesamt. Doch zeigt der Ukraine-Konflikt, dass sowohl für die anderen Mitglieder der EU als auch Länder wie die Ukraine nur eine feste Einbindung dieser Beziehungen in eine übergreifende europäische Beteiligung und Gestaltung noch akzeptabel ist. Wie kann diese aussehen, wie kann Deutschland angemessen agieren, und wie ist die russische Führung für den multilateralen Ansatz zu gewinnen, die über verschiedene bilaterale Beziehungen versucht, die EU zu einer ihr entgegenkommenden Politik zu bewegen?
ARBEITSFORUM C: Neue Nationalismen vs. europäische Integration?
Nationalistische Strömungen in vielen europäischen Ländern und die Skepsis gegenüber einem integrativen Ansatz in Europa nehmen in letzter Zeit erheblich zu. Viele engagierte Europäer fürchten einen historischen Rückschlag und die Untergrabung dieser „europäischen Idee“, zumal die aktuelle Flüchtlingszuwanderung restriktiven nationalen Ideologien zusätzlich Zulauf verschafft. Die russische politische Führung pflegt zugleich engen Kontakt zu nationalistischen Bewegungen im Ausland und instrumentalisiert diese im eigenen Land für ihre innenpolitischen Zwecke. In der Ukraine ist seit dem Jahr 2014 eine sehr widersprüchliche Nationalbewegung sichtbar geworden, die zum Teil auf eine Demokratisierung und europäische Öffnung ihres Landes gerichtet ist, zum Teil aber auch die maximale Abgrenzung von Russland als Selbstziel verfolgt. Das Arbeitsforum C erkundet die Hintergründe und Zusammenhänge der unterschiedlichen Ausprägungen von Nationalismus. Wie stark sind sie jeweils auf den Zuwachs von ideologisierenden Kräften zurückzuführen, wie stark auf eine Abwehr aktueller Krisenmomente? Sind die Konzepte "integratives Europa" und „Europa der Nationalstaaten“ überhaupt vereinbar? Wann wird die Verfolgung nationaler Interessen zu einer akuten Friedensgefährdung? Wo genau wird Patriotismus zum Nationalismus und dieser zu Chauvinismus? Welche Rolle kommt den europäischen Institutionen bei der Überwindung solcher Tendenzen zu?
17:30-18:00 Kaffeepause
18:00-18:30 Gehen wir einen gemeinsamen Weg? Die russische Wahrnehmung Europas heute und früher
18:30-20:00 PANEL 2: Identität „Europa“ – was hält uns zusammen?
Das zweite Panel beschäftigt sich mit der gesellschaftlichen und ideellen Ebene der europäischen Beziehungen. Es werden die gegenseitigen Wahrnehmungen und Identitätsfragen in den einzelnen Gesellschaften sowie die gesellschaftliche Attraktivität und das integrative Potential des heutigen Europas diskutiert. Was eint die Menschen in Europa heute? Welche Rolle spielt dabei die Abgrenzung von anderen (politischen) Kulturen und welche Konzepte von „Europa“ gibt es überhaupt in den einzelnen Gesellschaften? Wer wird als „europäisch“ wahrgenommen? Inwieweit verstehen sich die Menschen in Russland auch in erster Linie als Europäer, oder geht Russland tatsächlich einen zuletzt wieder viel beschworenen „Sonderweg“? Inwieweit ist der Wertekanon der EU geeignet als einigendes Element?
ab 20:00 Einladung für die Konferenzteilnehmer_innen zum Jubiläumsabend
Samstag, 21. November 2015
10:00 -11:00 Herausforderungen für eine gesamteuropäische Gesellschaft
11:00-12:30 PANEL 3: Über die Bürger zurück zu einem integrativen Konsens in Europa?
Das letzte Panel widmet sich der Frage, ob und wie das Leitbild vom „Gemeinsamen Haus Europa“ re-etabliert werden kann, darunter auch in Ländern, die sich ihm derzeit demonstrativ entgegenstellen, wie Russland. Wer sind die strategischen Akteure, wie stark kann eine einige Zivilgesellschaft die Regierungen dazu zwingen – und ist sie sich in diesem Ziel einig? Welche realen Chancen bestehen für sie, wenn einzelne Staaten repressiv gegen eine internationale zivilgesellschaftliche Zusammenarbeit vorgehen und dies auch zum Schutz ihrer umstrittenen inneren Ordnung tun? Welche Schritte sind hin zu einem neuen Konsens sind zu leisten und wie kann unter den derzeitigen Bedingungen die Kooperation praktisch fortgesetzt und weiterentwickelt werden, während sie auf politischer Ebene teilweise als „unerwünscht“ verfolgt wird?
12:30 Ende der Veranstaltung
Andrey Andreev ist leitender Forscher am Institut für Soziologie der Russischen Akademie der Wissenschaften und Professor am Gerassimow-Institut für Kinematographie. Er ist Experte für die russische Sozialgeschichte und die russischen Geistgeschichte.1996-2014 Teilnehmer und Leiter einer Reihe von soziologischen Forschungsprojekten über die Dynamik der russischen Identität und das Europabild in der modernen russischen Gesellschaft. Mitglied der internationalen Redaktion der Zeitschrift "Monitoring der öffentlichen Meinung."
Dr. Elena Belokurova ist stellvertretende Direktorin des Zentrums für Deutschland- und Europastudien an der Staatlichen Universität Sankt Petersburg. Außerdem lehrt sie an der Staatlichen Universität an der Fakultät für Soziologie. Elena Belokurova ist Mitglied der Russischen Assoziation für Politikwissenschaft. Expertin für europäische und russländische regionale politische Probleme und Expertin im Bereich der Non-Profit-Organisationen und Zivilgesellschaft. Sie ist Autorin von zahlreichen Publikationen in Russland und im Ausland. Sie nahm an wissenschaftlichen und Bildungspraktiken in Deutschland, Finnland, Italien und in den USA teil. Sie arbeitete an verschiedenen wissenschaftlichen Projekten in Bereichen der politischen und zivilgesellschaftlichen Entwicklung und arbeitet aktiv zusammen mit Non-Profit-Organisationen.
Georgi Bovt wurde 1960 in Moskau geboren. Bis 1982 studierte er an der Geschichtsfakultät der Moskauer Staatsuniversität (MGU) und setzte seinen Bildungsgang zur Erlangung des Doktorgrades (1986) fort. Georgi Bovt spezialisierte sich auf die Geschichte der politischen Parteien der USA. Auch in seiner Doktorarbeit konzentrierte er sich auf die Reform des Zivildienstes und Kampf mit Korruption in den USA. Er arbeitete an der Geschichtsfakultät der MGU, später am Institut für Weltwirtschaft und internationale Beziehungen an der Russischen Akademie der Wissenschaften. 1992 hat Georgi Bovt an der Columbia-Universität in New York das Masterstudium im Bereich Internationale Beziehungen abgeschlossen. Seit 1992 arbeitete er in mehreren russischen Zeitungen wie „Kommersant“, „Segodnja“ und war Chefredakteur der Zeitung „Izvestija“. Bis Juni 2007 war er Chefredakteur der Reihe von Businesszeitschiften des Rodionov-Verlags und Chefredakteur der Zeitschrift „Profil“. Zurzeit ist er Chefredakteur der Zeitschrift „Russkij mir.ru“ und schreibt unteranderem Kolumnen für die Zeitschriften „Gazeta.ru“, „The Moscow Times“ und „Vechernjaja Moskva“.
György Dalos (geb. 1943 in Budapest) ist ein ungarischer Schriftsteller und Historiker.Die Kindheit verbrachte Dalos bei seiner Großmutter, da sein Vater 1945 an den Folgen des Arbeitslagers starb, in das man ihn wegen der jüdischen Herkunft der Familie verbracht hatte. Von 1962 bis 1967 studierte Dalos Geschichte an der Lomonossow-Universität Moskau und arbeitete anschließend als Museologe in Budapest. 1964 erschien sein erster Gedichtband. Wegen „maoistischer Umtriebe“ wurde Dalos 1968 zu einer siebenmonatigen Haftstrafe verurteilt, die zur Bewährung ausgesetzt wurde. Nach Verhängung eines Berufs- und teilweisen Publikationsverbots war Dalos als Übersetzer tätig. 1977 gehörte er zu den Mitbegründern der demokratischen Oppositionsbewegung in Ungarn. 1984 war er Gast des Berliner Künstlerprogramms des DAAD und wurde Mitarbeiter der Forschungsstelle Osteuropa der Universität Bremen. 1988/89 gehörte er zur Redaktion der ostdeutschen Untergrundzeitschrift "Ostkreuz". Von 1995 bis 1999 war er Leiter des „Hauses Ungarn“ in Berlin und 1999 Koordinator des Themenschwerpunktes „Ungarn“ der Frankfurter Buchmesse. In seinem Buch "Ungarn in der Nußschale" (2004) warnte Dalos sein Heimatland prophetisch davor, soziale Fragen autoritär zu beantworten. Seit 1987 lebte er als freier Publizist in Wien und war Mitarbeiter bei deutschen Rundfunksendern und Tageszeitungen. Dalos war bis Ende 2011 Mitherausgeber der deutschen Wochenzeitung "Freitag". Dalos ist Mitglied der Sächsischen Akademie der Künste und seit 2014 Sekretär der Klasse Literatur und Sprachpflege der Sächsischen Akademie der Künste. Er lebt als freier Autor in Berlin. Seine Bücher erschienen übersetzt in England, Frankreich, Dänemark, Schweden, Japan, Türkei, Portugal, Russland, Australien, Israel, den USA und den Niederlanden.
Textchefin bei ZEIT ONLINE. Onlinejournalistin seit 2000, zunächst bei der Netzeitung, dann beim Perlentaucher für eurotopics zuständig und anschließend Textchefin bei Golem.de. Studierte Slawistin und Osteuropahistorikerin.
Galina Dudina ist die Redakteurin im Ressort Außenpolitik der russischen Tageszeitung „Kommersant“. Während ihrer Arbeit für die Zeitung berichtete sie bereits über zwei Bundestagswahlen in Deutschland (2009, 2013), über die Gipfeltreffen der EU und der Östlichen Partnerschaft und über die Besuche des Außenministeriums der Russischen Föderation. Die Journalistin und Politikwissenschaftlerin Galina Dudina studierte an der Russischen Universität der Völkerfreundschaft in Moskau, danach am Pariser Institut für politische Studien Sciences Po und an der Freien Universität Berlin mit dem Schwerpunkt EU-Politik.
Sabine Fischer leitet seit 2012 die Forschungsgruppe Osteuropa und Eurasien an der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin. Ihre Forschungsschwerpunkte sind russische Außenpolitik, EU Politik gegenüber Russland und Östliche Partnerschaft, sowie die ungelösten Konflikte in der Östlichen Nachbarschaft. Von 2007 bis 2012 war Frau Fischer als Senior Research Fellow am European Union Institute for Security Studies in Paris beratend für die EU tätig. Sie hat 2002 mit ihrer Arbeit über die Bedeutung von Identitätsdiskursen für russische Außenpolitik an der Johann Wolfgang Goethe Universität promoviert. Weitere Stationen ihrer Laufbahn sind u.a. die Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung und die Freie Universität Berlin.
Ralf Fücks wurde 1951 in Edenkoben geboren und studierte Sozialwissenschaften, Ökonomie und Geschichte in Heidelberg und Bremen. 1982 wurde er Mitglied der Grünen. 1989 wurde er zu einem der Bundesvorsitzenden der Grünen gewählt, 1991 bis 1995 amtierte er als Senator für Stadtentwicklung und Umweltschutz sowie Bürgermeister in Bremen. Seit 1996 beschäftigt er sich als Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung unter anderem mit den Themen Grüne Ökonomie, Migration und der Zukunft Europas. 2014 war er Mitinitiator eines offenen Briefs an Bundeskanzlerin Merkel und Außenminister Steinmeier, der forderte, die europäische Perspektive der Ukraine zu bekräftigen.
Jewgeni Grischkowez (geb. 1967) ist ein erfolgreicher russischer Schriftsteller, Dramaturg, Schauspieler und Musiker. Viele seiner Bücher wurden mit Literaturpreisen ausgezeichnet, mehrere seiner Theaterstücke und Monoaufführungen verfilmt. Zusammen mit der Kaliningrader Musikband "Bigudi" nahm er mehrere Musikalben auf. Grischkowez nimmt oft in internationalen Theaterfestivals teil, seine Bücher sind in viele Sprachen übersetzt.
Ulrike Guérot wurde 1964 in Grevenbroich geboren. Sie studierte Politikwissenschaft, Geschichte und VWL in Köln, Bonn, Paris und Münster, wo sie 1995 promovierte. Sie arbeitet seit über 20 Jahren in verschiedenen europäischen Think Tanks. Zuletzt leitete sie von 2006 bis 2013 das Berliner Büro des European Council on Foreign Relations (ECFR) und seit 2014 unter dem Dach der European School of Governance (eusg) das »European Democracy Lab«. Dessen Leitidee formulierte Guérot 2013 in einem mit Robert Menasse verfassten »Manifest für die Begründung einer Europäischen Republik«. Guérot schreibt regelmäßig Artikel für internationale Medien und unterrichtet an der Europa-Universität Viadrina.
Marzenna Guz-Vetter ist seit Oktober die 2015 Leiterin der Vertretung der Europäischen Kommission in Polen. In den Jahren 2008–2015 war sie politische Analystin an der Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland mit Schwerpunkt EU-Russland Beziehungen und Europäische Nachbarschaftspolitik. Von 2005-2008 Leiterin der Politischen Abteilung bei der Vertretung der EU Kommission in Polen. Vor dem Eintritt in die EU Kommission war Frau Guz-Vetter Redakteurin beim Polnischen Rundfunk und Korrespondentin der Financial Times Deutschland in Polen der Gazeta Wyborcza in Ungarn. 2007 promovierte sie über die Chancen und Herausforderungen der EU-Erweiterung für das deutsch-polnische Grenzgebiet an der Universität Wroclaw (Breslau). Sie ist Autorin zahlreicher Studien für das Institut für Öffentliche Angelegenheiten in Warschau über die Vorbereitung der polnischen Verwaltung auf die Nutzung der EU Strukturgelder.
Eva Harasta, geboren 1977 in Wien, studierte evangelische Theologie in Wien, Jerusalem und Heidelberg. Nach ihrer Promotion in Heidelberg zum Thema Gebet hat sie sechs Jahre als wissenschaftliche Assistentin an der Universität Bamberg gearbeitet. 2007 erhielt sie den „John Templeton Award for Theological Promise“, dessen Reisestipendium ihr Vorträge in ganz verschiedenen Kontexten ermöglichte, etwa in Debrecen und Taipeh, in Bern und Oslo, in Wien und Berlin. 2010 wurde sie vom Fachbereich Theologie der Universität Erlangen aufgrund ihrer Arbeit zum Thema Kirche habilitiert. Nach ihrem Vikariat in der Lutherischen Stadtkirche (Wien) und in Rechnitz (Burgenland) wurde sie 2013 in der Friedenskirche in Wien-Lainz zur Pfarrerin der Evangelischen Kirche A.B. in Österreich ordiniert. Parallel zum Vikariat war sie als Lehrstuhlvertretung an den Universitäten Bamberg und Kiel tätig.
Frank Herold (geb. 1959) ist seit 1982 Journalist für Tageszeitungen, derzeit Politikredakteur der Berliner Zeitung. Von 1984 bis 1988 war Frank Herold Moskau-Korrespondent für die Tageszeitung Neues Deutschland. In den 90er Jahren bereiste er für die Berliner Zeitung den Westbalkan und berichtete über den Zerfall Jugoslawiens. Danach war der Schwerpunkt seiner Berichterstattung die Osterweiterung der Europäischen Union. Frank Herold unternahm zahlreiche Reisen in diese Region. Besonders aufmerksam verfolgte er immer die deutsch-polnischen und die deutsch-tschechischen Beziehungen. In den letzten beiden Jahren liegen die Ukraine und auch wieder Russland verstärkt im Fokus seiner Arbeit.
Vincent-Immanuel Herr ist Aktivist und Autor aus Berlin. Er studierte Geschichte, Politik und Soziologie und konzentriert sich in seiner Arbeit seit einigen Jahren auf Themen der Generationengerechtigkeit, demokratischen Teilhabe und Perspektiven europäischer Jugend. Sein neuestes von Stiftung Mercator gefördertes Projekt “Young European Voices” sucht nach Wegen jungen Menschen in Europa eine stärkere Stimme zu geben. Er ist Teil des Autorenteams Herr & Speer und veröffentlichte u.a. in der ZEIT, der Süddeutschen Zeitung und dem Christian Science Monitor.
Kerstin Holm wurde in Hamburg geboren. Nach dem Abitur und einem Jahr College in den Vereinigten Staaten studierte sie zunächst Musik und Grafik-Design, dann wandte sie sich der russischen Sprache und Kultur zu. Sie studierte Musikwissenschaft, Slawistik, Germanistik und Romanistik an den Universitäten Hamburg, München, Wien und Konstanz. Von 1991 bis 2013 berichtete sie mit Sitz in Moskau aus dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion über Kultur im weitesten Sinn. 2003 erschien im Hanser-Verlag ihr Panorama „Das korrupte Imperium“. 2008 folgte im Berlin Verlag ihr Buch „Rubens in Sibirien“ über Beutekunst aus Deutschland in der russischen Provinz. 2012 erschien in der anderen Bibliothek unter dem Titel „Moskaus Macht und Musen“ ihre Anatomie der russischen Gesellschaft aus der Sicht der Schriftsteller Wladimir Sorokin und Alina Wituchnowskaja sowie der Komponisten Wladimir Martynow und Wladimir Tarnopolski.
Bulcsú Hunyadi (1980) ist ein politischer Analyst bei Political Capital, einem politischen Forschungsinstitut in Budapest. Seine Forschungsschwerpunkte sind Rechtsextremismus, Außenpolitik, politische Kommunikation und politische Bildung. Er studierte Geschichte, Soziologie und internationale Beziehungen in Ungarn und hat an verschiedenen Stipendien und Praktika in Deutschland und Österreich teilgenommen (z.B. Internationale Parlamentarier-Stipendien des Deutschen Bundestages, Politische Bildung in Aktion von der Bundeszentrale für politische Bildung und der Robert Bosch Stiftung, Deutschland). Er arbeitet an Political Capital seit 2007.
Prof. em. Dr. phil. Egbert Jahn, geb. 1941, Lehrstuhl für Politische Wissenschaft und Zeitgeschichte an der Universität Mannheim, ehem. Leiter des Forschungsschwerpunkts Konflikt- und Kooperationsstrukturen am MZES. Zuvor Professor für Politikwissenschaft und Politische Soziologie in Frankfurt am Main, Gastprofessor an der Universität Kopenhagen, der University of California, Irvine und der Universität Vilnius. Autor zahlreicher Arbeiten über sowjetische Gesellschafts- und Außenpolitik, die Ost-West-Beziehungen und über Nationalismus und die Nationalstaatsbildung im spät- und postkommunistischen Europa. Zur Zeit Lehrbeauftragter an der Universität Frankfurt.
Wladimir Kantor wurde in Moskau geboren. Wladimir hat die Moskauer Staatuniversität besucht. Derzeit ist er als Professor an der Nationalen Forschungsuniversität Hochschule für Wirtschaft tätig. Seit mehreren Jahrzehnten ist er Mitglied des Redaktionskollegiums der zentralen russischen Zeitschrift der Philosophie „Voprosy filosofii“ (Fragen der Philosophie). Wladimir Kantor ist Autor von etwa 40 Monographien und von einigen hundert Aufsätzen. 1992 war er als Prosaautor Stipendiat der Heinrich Böll Stiftung, Laureat mehrerer russischer Preise für seine Prosa und auch zwei wissenschaftlicher Preise „Zolotaja Vyshka“ (Goldene Krönung). Er war Stipendiat verschiedener deutscher Stiftungen (DFG, DAAD, Deutsche Schillergesellschaft, Marion-Dönhoff-Stiftung), als Stipendiat des Fulbright-Programms lebte Wladimir Kantor ein halbes Jahr (2004-2005) in New York. Seine Publikationen auf Englisch, Französisch, Tschechisch, Estnisch und in anderen Sprachen. Seine Wissenschaftsinteressen sind Geschichte der russischen Kultur und russische Philosophie. Er zählt zu seinem Verdienst die Reanimation des Begriffs „russischer Europäer“ in der russischen Wissenschaft. Unteranderem war Vladimir Kantor an der Ausarbeitung der Konzepte „Professorenkultur“, „künstlerische Epoche“ und „Naturkraft und Zivilisation“ beteiligt.
Walter Kaufmann, Osteuropahistoriker und Slawist, Leiter des Referats Ost- und Südosteuropa der Heinrich-Böll-Stiftung in Berlin. 2002-2008 Leiter des Regionalbüros Südkaukasus der Stiftung in Tbilisi. Seit Anfang der 90er Jahre in der zivilgesellschaftlichen Zusammenarbeit mit Osteuropa engagiert mit den Schwerpunkten auf Geschichtspolitik, Menschenrechten, demokratischer Öffentlichkeit und Konfliktbearbeitung.
Geboren 1953 in Warschau (Polen). Studium der angewandten Linguistik, Germanistik und Geschichte an der Warschauer Universität. Tätigkeit für die Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Warschau, danach Aufnahmeleiter im ARD-Studio und Mitarbeiter der DPA in Polen. Deutschland-Korrespondent der Polnischen Nachrichtenagentur PAP in den Jahren 1999 bis 2007. Chefkorrespondent der DPA in Polen 2007 bis 2011. Seit 2012 wieder bei PAP, zunächst in der Zentrale in Warschau, seit Januar 2013 erneut Korrespondent in Berlin.
Stefan Melle ist Diplom-Musiker und studierte Osteuropastudien/Politologie in Berlin und Moskau. Von 1996 bis 2003 arbeitete er für die Berliner Zeitung, 2003-2006 als Redakteur der Sächsischen Zeitung in Dresden. 2003 Redaktion des Buches „Russland auf dem Weg zum Rechtsstaat?“ im Auftrag des Deutschen Instituts für Menschenrechte. Seit 2006 Geschäftsführer des Deutsch-Russischen Austausch (DRA e.V.) Berlin. Stefan Melle leitete zahlreiche bilaterale und zivilgesellschaftliche Projekte des DRA, darunter zum Journalistenaustausch und zur interethnischen Verständigung im Nordkaukasus. Er ist Mitglied im Koordinationsrat des Zivilgesellschaftsforums EU-Russland und Leiter von dessen Projektkonsortium. Seit 2006 ist Stefan Melle zudem Mitorganisator der jährlichen Deutsch-Russischen Herbstgespräche.
Elena Omelchenko ist eine russische Soziologin und führende russische Expertin auf dem Gebiet der Jugendsoziologie. 2005 habilitierte sie in Sozialwissenschaften. Omelchenko ist Professorin und Inhaberin des Lehrstuhls für Soziologie in der St. Petersburger Filiale der Higher School of Economics (HSE). Sie ist Direktorin des Zentrums für Jugendforschung des St. Petersburger Filiale der HSE, Direktorin des wissenschaftlichen Forschungszentrums "Region" an der Ulyanovsk Staatsuniversität (USU), Inhaberin des Lehrstuhls für Werbung an der USU. Elena Omelchenko ist anerkannt als eine der 30 einflussreichsten russischen WirtschaftswissenschaftlerInnen und SoziologInnen der 2000-2010er Jahre "für die Erforschung der jugendlichen Subkulturen, die viele Phänomene der post-sowjetischen Gesellschaft erklären".
Michael Oswald ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Politikwissenschaft der Universität Passau und bei Nautilus Politikberatung tätig. Er studierte Master Governance and Public Policy an der Universität Passau sowie Politikwissenschaft und Vergleichende Kulturwissenschaft an der Universität Regensburg. Sein Forschungsschwerpunkt liegt bei der Politischen Kultur- und Ideologieforschung, der Extremismus- und Terrorismusforschung, Politische Strategie und Framing-Prozesse sowie der Kultur- und politikwissenschaftlichen Medienforschung. Er promoviert über die Tea Party Bewegung unter der Betreuung von Prof. Dr. Winand Gellner und ist unter anderem Vertrauensperson der Stiftung der Deutschen Wirtschaft (sdw).
Manfred Sapper, 1962 in Kassel geboren, studierte Politikwissenschaft, Geschichte und Soziologie in Frankfurt, Siena und Moskau und promovierte mit einer Arbeit über "Die Auswirkungen des Afghanistankriegs auf die Sowjetgesellschaft". Er ist Chefredakteur der interdisziplinären Monatszeitschrift OSTEUROPA, Berlin, www.zeitschrift-osteuropa.de.
Hans-Henning Schröder war bis April 2014 als Wissenschaftlicher Direktor am Deutschen Institut für internationale Politik und Sicherheit in Berlin tätig und lehrte Politikwissenschaft (regionale Politikanalyse mit Schwerpunkt Osteuropa) an der Freien Universität Berlin. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten gehören der politische und gesellschaftliche Wandel in Russland seit 1991 mit Schwerpunkt auf Eliten sowie sowjetische und russische Außen- und Sicherheitspolitik. Er ist Mitglied des Boards des „Bertelsmann Transformation Index“ (BTI) und Mitherausgeber der “Russland-Analysen” und des "Russian Analytical Digest".
Werner Schulz wurde 1950 in Zwickau geboren. 1968 - 1972 Studium der Lebensmittelchemie und -technologie an der Humboldt Universität Berlin. 1974 - 1980 wissenschaftlicher Assistent an der Humboldt Uni. 1980 fristlose Entlassung wegen Protest gegen den Einmarsch der SU in Afghanistan. Seit 1968 in verschiedenen Oppositionsgruppen der DDR; 1981 Gründung Pankower Friedenskreis.1989 Vertreter des Neuen Forums am Runden Tisch; Mitarbeit an der Verfassung des Runden Tisches. 1990 Mitglied die ersten frei gewählten Volkskammer; Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Grüne. 1990 - 2005 Mitglied des Deutschen Bundestags; parlamentarischer Geschäftsführer und wirtschaftspolitischer Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. 2009 - 2014 Mitglied des Europäischen Parlaments, Vizevorsitzender des parlamentarischen Kooperationsausschusses EU-Russland, Mitglied des Ausschusses für Auswärtige Angelegenheiten.
Anna Sevortyan ist seit Februar 2014 die Geschäftsführerin des EU-Russland Zivilgesellschaftsforums und leitet das Sekretariat mit dem Sitz in Berlin. Zuvor war sie Leiterin des russischen Büros von Human Rights Watch, hat über 15 Jahre Arbeitserfahrung in den Bereichen Entwicklung der Zivilgesellschaft und Menschenrechte im postsowjetischen Raum. Sie war Stipendiatin des Galina Starovoitova Programms des Wilson Zentrums in Washington und stellvertretende Leiterin des Zentrum für Demokratieförderung und Menschenrechte in Moskau. Frau Sevortyan hat an über 40 Forschungsprojekten teilgenommen. Ihre Publikationen erscheinen in russischer und englischer Sprache. Sie ist Absolventin der John. F. Kennedy School of Government, Harvard Kennedy School, und der journalistischen Fakultät der Staatlichen Universität Moskau.
1960 in Salzgitter-Bad geboren, studierte er später Politikwissenschaft, Soziologie und Volkwirtschaftslehre in Marburg und engagierte sich politisch in der Friedens-, der Anti-AKW-Bewegung und bei den Grünen. Nach dem Studium arbeitete er als freier Journalist in Köln, ab 1993 als Korrespondent in Russland. Seit 1999 leitet er das Länderbüro Russland der Heinrich Böll Stiftung. Er hat zahlreiche Veröffentlichungen zur russischen Innen- und Außenpolitik verfasst. Er bloggt regelmäßig unter http://russland.boellblog.org
Oleksandr Sushko ist seit Juni 2006 Direktor des wissenschaftlichen Forschungsinstituts für Euro-Atlantische Kooperation (Kiew). 2000-2006 war er Direktor des Zentrums für Frieden in Kiew (Center for Peace, Conversion and Foreign Policy of Ukraine). 1998 promovierte er an der Nationalen Akademie der Wissenschaften in der Ukraine im Fachbereich internationale Beziehungen. Seine Interessen sind europäische Politik, Beziehungen zwischen EU und der Ukraine und ukrainische Innenpolitik. Oleksandr Sushko ist ein aktiver Teilnehmer des Zivilgeschäftlichen Forums der Östlichen Partnerschaft und vertrat dort die Ukraine in den Jahren 2012-2014. 2015 wurde er zum Ko-Vorsitzenden der zivilgesellschaftlichen Plattform EU-Ukraine gewählt, die im Rahmen des Assoziierungsabkommens EU-Ukraine entstand. Seit Januar 2011 ist er Vorsitzender der International Renaissance Foundation (IRF) und des Open Society Network in der Ukraine. Seit 2014 leitet er das Sekretariat der Strategic Advisory Group – ein IRF-Projekt mit dem Ziel die Unterstützung für Reformen in der Ukraine in Bereichen der Staatsverwaltung, Dezentralisierung, wirtschaftlicher Deregulierung, Gesundheit, Bildung, Polizei, E-Governance und anderen Politikbereichen zu gewährleisten.
Geb. 1956 in Frankfurt am Main, Studium (1975-1981), Promotion (1988) und Habilitation (1997) an der Universität Mannheim, Lehrtätigkeiten an den Universitäten Mannheim (1982-1994), Stuttgart (1985), Bielefeld (1996-1999), Mainz (1999-2000), Nürnberg (2000-2004), Marburg (seit 2004); gegenwärtig Inhaberin einer Professur für Methoden der Politikwissenschaft und Empirische Demokratieforschung; aktuelle Forschungsschwerpunkte: Politische Kultur, Wahlen und Partizipation, politische Kognitionen, kollektive nationale und europäische Identität.
Gabriele Woidelko wurde 1968 geboren. 1994 schloss sie in Hamburg das Studium der Geschichte, Slawistik und Turkologie ab. Während des Studiums absolvierte sie mehrere längere Auslandsaufenthalte in Russland, in der Ukraine, in der Türkei und auf Zypern. Nach einer Tätigkeit als Dozentin an der Universität Hamburg kam Gabriele Woidelko 1996 zur Körber-Stiftung und war dort zunächst für einige Jahre als Programm Managerin in den deutsch-türkischen Projekten tätig. Anfang 2000 übernahm sie die Leitung des EUSTORY-Netzwerks, eines Zusammenschlusses von Geschichtswettbewerben für Schüler und Jugendliche in aktuell 24 europäischen Ländern; seit Herbst 2011 ist sie zusätzlich für FutureLab Europe, ein Förderprogramm für junge Europäer zwischen 20 und 30, die Europa aktiv gestalten wollen, zuständig. Darüber hinaus koordiniert Gabriele Woidelko die Europaaktivitäten des Bereichs Bildung und ist die Europa-Expertin der Körber-Stiftung.
Tetyana Zhurzhenko hat an der Nationalen Wassyl-Karasin-Universität Charkiw Wirtschaft studiert und promovierte im Fachbereich Wissenschaftsphilosophie. 1995-2002 war sie Dozentin am Lehrstuhl für Philosophie der Universität Charkiw und Ko-Direktorin des Zentrums für Gender Studien in Charkiw. Zweimal war Tetyana Zhurzhenko Stipendiatin des FWF Wissenschaftsfonds (2002-2004 und 2007-2011). Sie hält Seminare an der Fakultät für Politikwissenschaften der Universität Wien. Sie ist Autorin von Monografien und Aufsätzen über das ukrainisch-russische und ukrainisch-polnische Grenzland, Gedächtnispolitik und regionale Identitäten in der Ukraine. Seit 2014 arbeitet sie am Institut für die Wissenschaften vom Menschen in Wien und leitet Programme Russia in Global Dialogue und Ukraine in European Dialogue.