18. Deutsch-Russische Herbstgespräche

„Zuwanderer, Emigrantinnen, Gastarbeiter“
Die Migrationspolitik in Russland und Deutschland

Beide Nationen sind Einwanderungsländer und gleichzeitig mit dem Wegzug von Fachkräften konfrontiert. Wie ergeht es dabei Millionen Zuwanderern aus Zentralasien, dem Kaukasus und Fernost-Russland, die binnen weniger Jahre nach Russland geströmt sind, den „Gastarbejtery“ in Niedriglohnbranchen, für deren Integration es bislang kaum Mechanismen gibt? Welche Erfahrungen hat Deutschland, das erst heute offensiv mit Familiennachzug, Arbeitsmarkt-, Sprach- und Bildungsintegration umgeht? Wie fügen sich die Anforderungen einer strategischen Migrationspolitik und Toleranzbildung in aktuelle Entwicklungen ein, etwa in die Krise der EU oder die Stärkung nationalkonservativer Muster in Russland? Ziel ist, differenzierte Analysen und Diskussionen dieser Fragen im europäischen Kontext anzustoßen. 

 

Tagungsthema

Die produktive Bewältigung der Migrationsströme ist für jede Gesellschaft und jeden Staat seit jeher eine der zentralen Herausforderungen. Dies gilt sowohl hinsichtlich ihrer fortlaufenden Modernisierungsaufgaben in der Wirtschaft, im Arbeitsmarkt, in den sozialen Sicherungssystemen, der Bildung und weiteren Politikfeldern als auch hinsichtlich ihrer demografischen Entwicklung, ihrer Integrationskraft und interkulturellen Bindungs- und Toleranzfähigkeit. Die Globalisierung und damit verbundene steigende Mobilität der Menschen haben diese Aufgaben noch einmal verstärkt. In beiden Ländern gehören die verschiedenen Aspekte der Migration, insbesondere beschäftigungs- und sicherheitspolitische, menschenrechtliche und ethische Fragen,  derzeit zu den am stärksten erörterten Themen. Die 18. Deutsch-Russischen Herbstgespräche widmen sich daher den Herausforderungen in der Migrationspolitik Russlands und Deutschlands in einem europäischen Kontext.

Gerade in den vergangenen drei, vier Jahren wuchs der Einwanderungsdruck auf beide Länder überproportional – gespeist aus jeweils anderen Regionen und beruhend auf teilweise verschiedenen Gründen. Russland erlebt eine millionenstarke, überwiegend illegale Zuwanderung billiger, oft schlecht ausgebildeter Arbeitskräfte vor allem aus den zentralasiatischen Republiken Usbekistan, Tadschikistan, Kirgistan, aber auch aus der Ukraine, Belarus und Armenien – sämtlich postsowjetischen Ländern, in deren Mitte Russland erneut zu einem ökonomischen Kraftfeld mit großer Attraktivität für die BewohnerInnen der ärmeren Nachbarrepubliken geworden ist. Hinzu tritt eine – bislang überschaubare, aber bereits jetzt erhebliche Ängste auslösende – Einwanderung aus China vor allem in die Städte Sibiriens und des Fernen Ostens.

In Deutschland wirkt sich dagegen einerseits die Wirtschafts- und Finanzkrise in den südlichen Ländern der EU aus. Andererseits ist die Bundesrepublik der Zielpunkt zehntausender  Flüchtlinge aus aktuellen und früheren Bürgerkriegsregionen, aber auch aus Armutsgebieten weltweit geworden – dem Irak, Afghanistan, Syrien, und nicht zuletzt der russischen Kaukasusrepublik Tschetschenien, aus der allein 2013 bereits etwa 10.000 Menschen meist über Polen ins Land kamen.

In Russland gehen die Behörden davon aus, dass die meisten Einwanderer nur für einige Monate oder bis max. zwei Jahre zum Arbeiten im Land sein werden. In der Medien- und Alltagssprache Russlands hat sich für diese Migrantengruppe heute ausgerechnet der deutsche Terminus „Gastarbeiter“ eingebürgert. Tatsächlich kann die Erfahrung Deutschlands – aus den wiederholten Zuwanderungswellen seit den 50er Jahren, die zum Teil auf bewusst geschlossene Regierungsabkommen zur zeitweiligen Anwerbung Arbeitswilliger aus Italien und Griechenland, später der Türkei und Jugoslawiens, zurückgehen – hier wichtige Thesen und Hinweise für denkbare Entwicklungsszenarien in Russland liefern, die im Rahmen der Deutsch-Russischen Herbstgespräche mit ausgeleuchtet werden sollen.

Denn die deutsche Erfahrung zeigt auch, dass zwar bis zum Anwerbestopp 1973 etwa elf der 14 Mio. GastarbeiterInnen – auch infolge umfangreicher staatlicher Rückkehrprogramme  -  wieder in ihre Heimatländer gezogen sind. Die Übrigen aber wurden über dauerhafte Ansiedlung, Familiennachzug und eigene Kinder zum Ausgangspunkt großer MigrantInnen-Gemeinschaften der ersten, zweiten und nun bereits auch dritten Generation. Deren Integrationsverhalten, ökonomische Erfolgsquoten, nationales, kulturelles, bürgerschaftliches, religiöses und Genderrollen-Selbstverständnis wurde infolge der aufgetretenen Konflikte zum Gegenstand ungezählter Diskurse, staatlicher und zivilgesellschaftlicher Aktionsprogramme. Sie gerieten jedoch auch zum Kristallisationspunkt xenophober Kräfte in der deutschen Aufnahmegesellschaft, bis hin zur Mordserie des NSU, und somit zum Ausweis unzureichend entwickelter Bereitschaft und Fähigkeit zu interkulturellem Zusammenleben.

Auch in Russland, dem traditionellen Vielvölkerstaat, ist der Streit um die Zuwanderung – obwohl sie wirtschaftlich gewollt und von vielen genutzt wird – zu einem politischen Kernthema worden, nicht zuletzt vor der Bürgermeisterwahl in Moskau im September 2013. Eine Umfrage im August 2013 ergab, dass mehr als ein Drittel der Bevölkerung die Immigration als größte Bedrohung für ihren Staat überhaupt betrachtet. Spezifisch ist für Russland die hohe Zahl illegaler Einwanderer, die das Innenministerium 2008 auf 10 Mio., der Leiter des zuständigen Föderalen Migrationsdienstes (FMS) im März 2012 auf 3,5 Mio. schätzte. Viele MigrantInnen leben und arbeiten aufgrund ihres illegalen Status unter menschenunwürdigen Bedingungen. Spezifisch ist auch, dass auch ein Teil der russischen Binnenwanderung – jene aus dem meist muslimischen Nordkaukasus – als gefährliche, unerwünschte Migration gilt, obwohl sie die weltweit und auch in Russland stark wirksamen Tendenzen hin zu wachsender Bevölkerungskonzentration und Urbanisierung nur begleitet.

Der Staat reagiert darauf mittlerweile, geleitet von einer national-konservativen Politik und herausgefordert von zahlreichen interkulturellen Alltagskonflikten, die ihre Resonanz in der Gesellschaft finden, vielschichtig: Gewaltsame Razzien auf Stadtmärkten und in überfüllten illegalen Wohnungen gehören ebenso dazu wie die Schaffung – öffentlich heiß diskutierter – provisorischer Abschiebelager am Stadtrand, die an die deutschen Abschiebegewahrsame gemahnen, aber auch strengere Zuwanderungs- und Aufenthaltsgesetze, engere Arbeitsplatz-quoten, neue Pass- und Visapflichten für Bewohner der Nachbarländer und erste Elemente einer komplexeren Integrationspolitik: Sprachvermittlung, soziale Absicherung, Bildungsangebote für Kinder und Eltern, interkulturelle Konfliktlösungsgremien etc.

Für Deutschland wie Russland eröffnet die Zuwanderung ein großes Potential, um ihre starken demografischen Probleme zu lösen, die sich u.a. in der niedrigen Geburtenrate von nur rund 1,5 Kindern je Frau, in einer wachsenden Alterung und in einer – jenseits der Migrationseffekte – sinkenden Bevölkerungszahl manifestieren. 2012 hatte das Institut für Bevölkerung und Entwicklung in seiner Studie „Die demographische Zukunft von Europa“ klar resümiert: „Wenig Nachwuchs, alternde Bevölkerungen und eine zunehmende Zahl von Menschen aus anderen Ländern und Weltregionen werden Europa in den nächsten Jahrzehnten nachhaltig verändern. Die Weichen für diese Entwicklung wurden vor Jahrzehnten gestellt, aber den Höhepunkt der Alterung werden die europäischen Gesellschaften erst in 30 bis 40 Jahren erleben. Europas Bevölkerungszahl dürfte kaum noch weiter zulegen und könnte bald schon mit dem Schrumpfen beginnen. Alle anderen Weltregionen hingegen, mit Ausnahme von Russland, wachsen aufgrund hoher Kinderzahlen vorerst weiter.“

Beide Länder ringen in einem übergreifenden internationalen Wettbewerb mit einem spürbaren Verlust an intellektueller Kapazität durch Brain Drain – die Abwanderung hochqualifizierter Fachkräfte, die in der Suche nach Maximierung ihrer Chancen auf berufliche und persönliche Selbstverwirklichung den Weg in andere Länder wählen. Vor allem in Russland bilden der Zustrom schlecht gebildeter und der – von der Tendenz zu politischer Unfreiheit und wirtschaftlich-technischer Stagnation beförderte – Abfluss gut gebildeter Menschen einen eklatanten Gegensatz, der das Modernisierungs- und Demokratisierungspotential der russischen Gesellschaft nachhaltig zu untergraben droht.

Mit den Migrationsströmen gehen eine große Zahl von Fragen an die gesellschaftlichen Akteure und ihre Entwicklungschancen einher.

Erörtert werden sollen auf den 18. Deutsch-Russischen Herbstgesprächen von Vertretern markanter Bürgerinitiativen, von Analysten und Politikern aus Russland und Deutschland daher unter anderem folgende Fragen:

  • Wie gehen beide Länder damit um, zu bedeutenden Einwanderungsländern geworden zu sein, andererseits den Wegzug von Fachkräften bewältigen zu müssen?
  • Wie geht es den vielen neuen Zuwanderern aus Zentralasien, dem Kaukasus und Fernost in Russland? Welche Chancen erhalten sie, welchen Begrenzungen unterliegen sie und wie ist ihre soziale und menschenrechtliche Situation?
  • Welche Mechanismen der Integration und Inklusion von Migranten gibt es in Deutschland bzw. in Russland? Welche Erfahrungen aus seinen bisherigen Einwanderungswellen kann Deutschland vermitteln, das bis heute mit den  Anschlussaufgaben befasst ist?
  • Wie fügen sich die Anforderungen einer strategischen Migrationspolitik und Toleranzbildung  in aktuelle Entwicklungen beider Länder ein, sei es die Krise der EU oder die Stärkung nationalkonservativer Muster in Russland? Wie wirkt sich die starke Zentralisierung und Korruption in Russland auf Migration und Demografie aus?
  • Wie können beide Länder im Kampf um die klugen Köpfe ihre Attraktivität steigern? Und wie hilfreich sind internationale Vorbilder für die gezielte Anwerbung hochqualifizierter Fachkräfte, wie sie etwa Australien und Kanada realisieren?
  • Wie lässt sich das Risiko interkultureller und interreligiöser Konflikte zu einem Zugewinn an interkultureller Anpassungs-, Toleranz- und Handlungsfähigkeit ummünzen, das mehr Chancen auch in der Kommunikation mit anderen Ländern ermöglicht und damit mehr Zukunftsfähigkeit in einer globalisierten Welt?
  • Welche Rolle können und sollten zivilgesellschaftliche Kräfte bei der Integration der ZuwanderInnen spielen, und welche Aufgaben bleiben staatlichen Regelungen vorbehalten? Welche Modelle haben die deutsche und die russische Gesellschaft dazu entwickelt, darunter hinsichtlich verschiedener Themen, Regionen, Milieus?
  • Welche Aufgaben und Chancen hat eine europäische, darunter deutsch-russische, Zusammenarbeit in der Arbeitsmarkt- und Migrationspolitik? Wie kann sie konkret aussehen?

Ziele der Tagung:

 

  • Differenzierte Bestandsaufnahme der aktuellen Situation im Bereich Migration und Demografie in Russland und Deutschland im europäischen Kontext angesichts der starken Zuwanderungsströme, aber auch des Wegzugs von Fachkräften
  • Erfahrung Deutschlands als Aufnahmegesellschaft (Arbeitsmarkt-, Sprach- und Bildungsintegration) seit den 60er Jahren sowie Russlands als historisch multiethnischer und multikultureller Staat und der aktuellen Veränderungen
  • Erarbeitung von Thesen zu aktuellen und notwendigen Mechanismen der Integration für ArbeitsmigrantInnen in Deutschland und Russland
  • Strategische Migrationspolitik und Toleranzbildung als Herausforderung insbesondere vor dem Hintergrund potentiell erschwerender Umstände, darunter die Krise der EU und die Stärkung nationalkonservativer Kräfte und Politikprioritäten in Russland
  • Information über verschiedene Erfahrungen und Modelle von friedlicher Koexistenz und Vermittlungsmechanismen zwischen verschiedenen Werten, Kulturen und Religionen, insbesondere der christlichen und muslimischen
  • Untersuchung der Lage der entsprechenden staatlichen Institutionen und NGOs in Russland und Deutschland, ihrer Konzepte und ihrer Handlungsmöglichkeiten im Bezug auf die aktuellen Herausforderungen im Migrationsbereich

Stefan Melle                                                  Dr. Rüdiger Sachau

Deutsch-Russischer Austausch                         Evangelische Akademie zu Berlin

Programm

Freitag, 15. November 2013


9.00-10.00 Uhr       Anmeldung und Akkreditierung

10.00-10.30 Uhr     Begrüßung und Einleitung

  • Dr. Claudia Schäfer, Evangelische Akademie zu Berlin
  • Stefan Melle, Deutsch-Russischer Austausch

10.30-12.30 Uhr     Herausforderung Migration: Eine Bestandsaufnahme zu aktuellen Entwicklungen in Russland und Deutschland

  • Welche Migrationsprozesse sind derzeit prägend für beide Länder?
  • Welche Rolle spielen dabei die Zu- bzw. Abwanderung aus politischen, sozialen, beruflichen, anderen Gründen?
  • Wie reagieren die einheimische Bevölkerung, Politik und Medien auf die ZuwandererInnen?
  • Welche Wirkung hat die Migration aktuell auf die Aufnahme-gesellschaft, welche Nutzen und Konfliktfelder sind relevant?
  • Mit welchen Maßnahmen versuchen Politik und Gesellschaft bisher, Einfluss auf die Prozesse von Migration und Integration zu nehmen? Wie angemessen, wirksam und akzeptiert sind sie?
  • Welche Defizite sind zu erkennen, und wie werden sie diskutiert?

 

  •  Dr. Michael Maier-Borst, stv. Referatsleiter Recht im Arbeitsstab der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Berlin
  • Vyacheslav Postavnin, Präsident der Stiftung „Migration 21. Jahrhundert“, Moskau
  • Svetlana Gannuschkina, Vorsitzende der Flüchtlingshilfsorganisation „Zivile Unterstützung“, Mitglied der Kommission der Menschenrechte des Präsidenten der Russischen Föderation, Moskau
  • Dr. Holger Kolb, Leiter der Stabsstelle Jahresgutachten im Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration, Berlin

Moderation: Walter Kaufmann, Heinrich Böll Stiftung

12.30-13.30 Uhr     Mittagsimbiss

13.30-15.00 Uhr     Erfahrung mit Integration: Einwanderung und interkulturelle Verständigung nach 1950 in Deutschland und Russland

  • Integration vs. Parallelgesellschaften – welche Erfahrungen haben beide Länder mit den Gemeinschaften der EinwanderInnen?
  • Gastarbeiter mit Familiennachzug, unwillkommene Erben des Vielvölkerstaats – Erwartungen und Realität in der Migrationspolitik
  • Wie hat sich der Diskurs um die verschiedenen Konzepte von Assimilation, kultureller Vielfalt und Identität entwickelt?
  • Welche Rechte haben Migranten? Welche gesetzlichen Regelungen im Bezug auf Migranten gibt es in Deutschland und Russland?
  • Welche Mechanismen der Integration und Inklusion von Migranten wurden in Deutschland bzw. Russland entwickelt? Waren sie erfolgreich?

 

  • Muhammad Amin Madzhumder, Präsident der Föderation der Migranten in Russland, Moskau
  • Kenan Kolat, Bundesvorsitzender der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Berlin
  • Prof. Olga Potemkina, Professorin an der Fakultät für Weltpolitik der Moskauer Staatlichen Lomonossow-Universität, Leiterin der Forschungsabteilung „Europäische Integration“ im Institut für Europa der Russischen Akademie der Wissenschaften, Moskau
  • Rainer Ohliger, Historiker, Autor, Gründungsvorstand des Netzwerks Migration in Europa e.V., Berlin

Moderation: Daniel Bax, Redakteur für Migration und Integration, Tageszeitung (Taz), Berlin

15.00-15.30 Uhr     Kaffeepause

15.30-17.00 Uhr     Arbeitsforen

Forum A: Interreligiöse und interkulturelle Aspekte der Zuwanderung

  • Alltagskonflikte – Milieukonflikte oder Kulturkonflikte?
  • Xenophobie – Folge von mangelnder interkultureller Toleranz, von Propaganda oder gesellschaftlicher Überforderung?
  • Integrationsbereitschaft, Assimilation, Identitätswahrung: Toleranz- und Menschenrechtsbildung in der Gesellschaft – Modelle und Erfahrungen
  • Rolle der Kirchen und religiöser Einrichtungen in der Migrationspolitik

 

  • Helge Klassohn, Kirchenpräsident i.R., Beauftragter für Fragen der Spätaussiedler und der Heimatvertriebenen in der Evangelischen Kirche in Deutschland
  • Andrej Jakimov, Antidiskriminierungszentrum „Memorial“, St. Petersburg

Moderation: Daniel Bax, Redakteur für Migration und Integration, Tageszeitung (Taz), Berlin

Forum B: Herausforderungen aus der Arbeitsmigration

  • Migration und Regulierung des Arbeitsmarktes: längerfristige /mittelfristige /kurzfristige Möglichkeiten und Notwendigkeiten?
  • Auswirkungen auf die Wirtschaft des Aufnahmelandes
  • Illegalität, Kriminalität, Menschenhandel und Menschenrechte
  • Rechte der Arbeitsmigranten – Verantwortung von Arbeitgebern und Gesellschaft

 

  • Vyacheslav Postavnin, Präsident der Stiftung „Migration 21. Jahrhundert“, Moskau
  • Dr. Holger Kolb, Leiter der Stabsstelle Jahresgutachten im Sachver-ständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration, Berlin

Moderation: Dr. Mischa Gabowitsch, Soziologe und Zeithistoriker, Einstein Forum, Potsdam

Forum C: Tschetschenen in Deutschland

  • Welche Gründe gibt es für die sich seit dem Anfang des Jahres 2013 massiv erhöhte Zuwanderung aus Tschetschenien nach Deutschland?
  • Wie hoch ist die Bereitschaft, Aufnahmefähigkeit und Aufnahmewilligkeit von deutschen Behörden?
  • Wie ist der Umgang mit radikalen Mitgliedern der tschetschenischen Gemeinschaft in Deutschland?
  • Wie geht die russische Regierung mit der Migrationswelle aus Tschetschenien um?
  • Gibt es Mechanismen und Programme für Integration dieser Zuwanderergruppe?
  • Rückkehrmöglichkeiten für die russischen Staatsbürger aus dem Nordkaukasus.

 

  • Bernward Ostrop, Rechtsanwalt für Aufenthaltsrecht, Berlin
  • Amerkhan Varaev, Vertreter der russischen Teilrepublik Tschetschenien in Deutschland, Berlin
  • Svetlana Gannuschkina, Vorsitzende der Flüchtlingshilfsorganisation „Zivile Unterstützung“, Leiterin des „Netzwerks juristischer Beratungsstellen für Flüchtlinge und Vertriebene“, Moskau

Moderation: Barbara Lehmann, freie Journalistin, Berlin

17.00–17.15 Uhr    Rückkehr in die Französische Friedrichstadtkirche

17.15-18.45 Uhr     Abschlusspanel. Aufgabe Bevölkerungspolitik: Bedarf, Legitimität und Handlungsmöglichkeiten für staatliche und nichtstaatliche Unterstützung von Migrations- und Integrationsprozessen

  • Welche Einwanderung brauchen unsere Länder? Wie ist sie erreichbar?
  • Wie ist die Einwanderung zu bewältigen? Welche Möglichkeiten zur Regulierung gibt es real?
  • Ist die Rückkehr von ZuwanderInnen ein sinnvolles politisches Ziel und unter welchen Bedingungen?
  • Welche Bedeutung kommt Fragen der Bildung zu – wo liegen ihre Chancen und Grenzen?
  • Was heißt gelingende Integration, welche Bereiche umfasst sie, welche Strukturen und Hilfen muss die Aufnahmegesellschaft bereitstellen?
  • Welche Rolle spielen in diesem Aufgabenkomplex NGOs und andere nichtstaatliche Strukturen?

 

  • Prof. Barbara John, Vorstandsvorsitzende des Paritätischen Wohlfahrtsverbands, Landesverband Berlin
  • Dr. Cornelia Schu, Koordinatorin Themencluster Integration in der Stiftung Mercator, Essen
  • Muhammad Amin Madzhumder, Präsident der Föderation der Migranten in Russland, Moskau
  • Prof. Olga Potemkina, Professorin an der Fakultät für Weltpolitik der Moskauer Staatlichen Lomonossow-Universität, Leiterin der Forschungsabteilung „Europäische Integration“ im Institut für Europa der Russischen Akademie der Wissenschaften, Moskau

Moderation: Stefan Melle, Geschäftsführer Deutsch-Russischer Austausch e.V.

18.45 Uhr               Schlusswort und Verabschiedung

19.00 Uhr               Ende der Veranstaltung