Ein Seminar als geführter thematischer „Spaziergang“ zu den Mechanismen und Widersprüchen engagierter Fankultur
Unter dem Dach des Deutsch-Russischen Austausch e.V. und in Kooperation mit dem Fanprojekt Berlin organisieren Ingo Petz und Peter Liesegang einwöchige Seminare für junge Sportjournalisten, aktive Fans und Fanbetreuer aus Belarus, aus der Ukraine und aus Russland, die die Vielschichtigkeit der organisierten Fankultur im deutschen Fußball aufzeigen.
Im Rahmen des Seminar wird die Offene Gesellschaft anhand des Beispiels der Fußball-Fankultur „erlebt“, d.h. die Teilnehmer bekommen in Gesprächen, Treffen oder in Stadion-Besuchen die Möglichkeit, sich selbst ein Bild von der Thematik zu machen. Anhand der in Deutschland sehr lebendigen und instutionalisierten Fan-Kultur rund um den Fußball erhalten die Teilnehmer einen tiefen Einblick in die Institutionen, Akteure und Mechanismen, welche sich im Laufe der vergangenen Jahrzehnte beim Umgang der Fangruppen, der Vereine, der Verbände und des Staates miteinander herausgebildet haben. Dies wiederum soll für die Offene Gesellschaft allgemein sensibilisieren.
Insbesondere soll auch im Hinblick auf die Fußball-Weltmeisterschafft in Russland im Jahre 2018 Netzwerke zwischen osteuropäischen Fußball-Fans und deutschen Fanprojekten ermöglicht werden; sowie innerhalb der Gruppe der osteuropäischen Teilnehmer. Dabei kann bereits auf die Teilnehmer der Seminare im Jahre 2014 aufgebaut werden.
Unter dem Dach des DRA e.V. wurden bisher zwei solcher Seminare realisiert (je eines in 2014 und 2015). Im Jahre 2014 gab es ein Vorläufer-Seminar, welches unter dem Dach des Vereins „Ein Dach für Fans e.V.“ stattfand. Somit haben bisher bereits 45 Teilnehmer diese Seminare durchlaufen.
Finanziert wurden die Seminare bis dato aus Mitteln des deutschen Auswärtigen Amtes, des German Marshall Fund of the United States (GMF), der Robert Bosch Stiftung, der ZEIT-Stiftung, der Dönhoff Stiftung sowie durch das Fanprojekt Berlin. Jeweils wurden erhebliche Eigenmittel in Form von unentgeltlichem Arbeitsaufwand eingebracht.