DRA Newsletter April 2014


Liebe Leserinnen und Leser des DRA-Newsletters,

hiermit informieren wir Sie über die internationale Projektarbeit sowie aktuelle Veranstaltungen, Veröffentlichungen und Ausschreibungen des DRA/Berlin (www.austausch.org) sowie in einer Auswahl über die Aktivitäten unserer Partnerorganisation DRA/St. Petersburg (www.obmen.org)

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Inhalt

1) Die Zivilgesellschaftsforen der Östlichen Partnerschaft und EU-Russlands vereinbaren Kooperation

Zu ihrer ersten gemeinsamen Tagung sind am 24. April in Prag die Mitglieder des CSF-Koordinationsrats, darunter DRA-Geschäftsführer Stefan Melle, und der Koordinationsrat des „Zivilgesellschaftsforums der Östlichen Partnerschaft“ zusammengekommen. Die ÖP ist das EU-Nachbarschaftsprogramm mit der Ukraine, Moldawien, Belarus, Armenien, Georgien, Aserbaidschan. Die anfängliche Skepsis der ÖP-Repräsentanten – gespeist aus dem Druck gegen die Ukraine durch die russische Regierung – war bald überwunden. Vereinbart wurde, gemeinsam in der zweiten Maihälfte in Berlin einen Runden Tisch der Zivilgesellschaften Russlands, der Ukraine und der EU zu veranstalten. Diskutiert werden soll dann, wie die Nichtregierungsorganisationen (NGOs) der drei Seiten eine Deeskalation des Konflikts um die Ostukraine fördern und zur Wiederherstellung demokratischer und völkerrechtlicher Prinzipien beitragen können. In Prag fand zudem unter Beteiligung des CSF eine hochrangige Konferenz zum Stand der Östlichen Partnerschaft statt – fünf Jahre nach deren Gründung ebenfalls in Prag. Referenten waren u.a. Georgiens Präsident Giorgi Margvelashvili, Tschechiens Außenminister Lubomir Zaorálek und der EU-Kommissar für Nachbarschafts- und Erweiterungspolitik, Stephan Füle. Für das EU-Russia-CSF betonte Ksenia Vakhrusheva (Umwelt-NGO „Bellona“, St. Petersburg), es sei „wichtig, in der aktuellen Situation nicht den Kontakt zur russischen Zivilgesellschaft zu verlieren“. Deren Stärkung sei die Grundlage nicht nur für eine künftig offenere und pluralistische Entwicklung in Russland, sondern auch eine der Bedingungen für die demokratische Entwicklung in den Ländern der Östlichen Partnerschaft.

2) EU-Russland-Forum bringt in Moskau neue Projekte für 2014 auf den Weg

Für 2014 hat das EU-Russland Zivilgesellschaftsforum (CSF) viel geplant: Ein Projektwettbewerb für CSF-Mitglieder ist gerade ausgeschrieben worden (siehe www.eu-russia-csf.org): Es wird Seminare zur engeren Kooperation der Mitglieder, einer gezielten öffentlichen Arbeit und einer Strategie-Entwicklung bis 2020 geben, dazu Projekte zur Stärkung der Korruptionsaufdeckung, der Unterstützung bedrohter NGOs, schließlich die Jahresvollversammlung im Spätherbst in Tallinn (Estland) u.a.m. All dies wurde Anfang April in Moskau auf einer zweitägigen Sitzung des zuständigen Projektkonsortiums beraten, auf der erstmals alle fünf Partner-NGOs sowie die neuen MitarbeiterInnen des Sekretariats (das seit Februar beim DRA Berlin angesiedelt ist) zusammentrafen. Beschlossen wurde u.a., künftig weit mehr zur Kooperation zwischen Akteuren der russischen Zivilgesellschaft und ihren KollegInnen in den Ländern der Östlichen Partnerschaft (ÖP) zu leisten, um Entfremdungen, wie sie derzeit mit dem Ukraine-Konflikt einhergehen, entgegenzuwirken. Auf einer Diskussion mit russischen CSF-Mitgliedern im Sacharov-Zentrum wurde u.a. debattiert, wie stark sich das Forum öffentlich positionieren solle, da in Russland derzeit kritischen Meinungsäußerungen regelmäßig repressive Maßnahmen gegen beteiligte AutorInnen oder Organisationen folgen. Letztlich wurde empfohlen, die Positionen des CSF auch weiter öffentlich deutlich zu formulieren, aber klar zu machen, dass ggfs. einzelne der Mitglieder diese Meinung nicht mittragen.

3) 8. Mai, 19 Uhr: Konzert und Diskussion zu Bulat Okudshavas 90. Geburtstag – zu Gast sind Juri Andruchovich, György Dalos, Alexander Askoldov, Werner Schulz

Die Antikriegslieder des 1997 verstorbenen sowjetischen Liedermachers Bulat Okudshava erscheinen angesichts des Ukrainekonflikts aktueller denn je. Über das Geschehen in Osteuropa und über die Bedeutung Okudshavas als subversiver Kritiker des Sowjetsystems sprechen am 8. Mai, dem Vortag von Okudshavas 90. Geburtstag, Experten, Zeitzeugen und Künstler im Berliner Kulturzentrum WABE (10405 Berlin, Danziger Str. 101). Unter dem Titel „Die Erben der Perestroika im Schützengraben?“ diskutieren der Osteuropahistoriker Wolfgang Eichwede, der ungarische Schriftsteller und Historiker György Dalos, der ukrainische Schriftsteller Juri Andruchovich, der russische Filmregisseur und Autor Alexander Askoldov und der Grünen-Europaparlamentarier Werner Schulz. Ekkehard Maaß singt und spielt Okudshava-Lieder. Beginn ist 19 Uhr. Konzert und Diskussion werden veranstaltet vom DRA, der Deutsch-Kaukasischen Gesellschaft und von Werner Schulz.

4) Jetzt anmelden: DRA startet interreligiöses Aktionsprojekt für junge Berliner_innen

„Wusstet ihr schon, dass … ?“ heißt es regelmäßig auf der Facebook-Seite des neuen Projekts „glauben. leben. in berlin“ (www.facebook.com/glauben.leben.in.berlin), das der DRA zusammen mit der Jüdischen Gemeinde zu Berlin und dem muslimischen Interkulturellen Zentrum für Dialog und Bildung (IZDB) durchführt. Bis zum Auftakttreffen am 15. Juni werden hier wissenswerte Details aus den Religionen der Welt gepostet. „glauben. leben. in berlin“ wendet sich an Jugendliche und junge Erwachsene mit muslimischem oder jüdischem Hintergrund und andere interessierte Gleichaltrige. Ausgehend von eigenen Fragen, Meinungen, Interessen und Geschichten können sie im Rahmen des Projekts u.a. gemeinsam eine interreligiöse Website gestalten oder einen Freiwilligentag organisieren bzw. dokumentieren, miteinander reden und diskutieren. Dazu kommen Besuche in Synagogen, Kirchen und Moscheen. Die Teilnahme ist kostenlos, die Anmeldung ab sofort möglich. Wir bedanken uns für die Weiterleitung dieser Information an mögliche Teilnehmer_innen und Multiplikator_innen! „glauben. leben. in berlin“ wird vom Europäischen Integrationsfonds und dem Paritätischen Wohlfahrtsverband Berlin gefördert.

5) Freiwilligendienst und Bildung in Berlin: Jetzt bewerben für Stipendien der Dönhoff-Stiftung!

Der DRA schreibt erneut vier Stipendien der Marion-Dönhoff-Stiftung für engagierte junge Menschen aus Russland, Belarus und der Ukraine aus. Damit haben auch in diesem Jahr wieder junge Aktivisten die Chance auf einen spannenden und anspruchsvollen Freiwilligendienst bei einer Berliner NGO. Die Gast-Organisation wird entsprechend den Vorkenntnissen und Interessen der TeilnehmerInnen ausgewählt. BewerberInnen sollten sich in ihrem Heimatland gesellschaftlich engagieren, gut Deutsch sprechen und Lust auf selbstständige Projektarbeit haben. Die Betreuung der StipendiatInnen übernimmt auch in diesem Jahr wieder der DRA. Er veranstaltet zudem ein umfangreiches Begleitprogramm zu Geschichte, Gesellschaft, Politik, Kultur und Ökologie Deutschlands. Das Stipendien-Programm beginnt am 1. September und dauert sechs Monate.

6) Ausschreibung für Bildungsprogramm im Ostseeraum: „Bridge it!“ macht Projektleiter fit

Mit „Bridge it!“ geht im Juli zum dritten Mal das interaktive Bildungsprogramm für künftige AktivistInnen im Ostseeraum an den Start. Die TeilnehmerInnen aus Lettland, Litauen, Estland und Nordwest-Russland lernen innerhalb eines halben Jahres, wie man eine Projektidee entwickelt und realisiert. Dazu trainieren sie kreatives Denken, Teambuilding und Zeitmanagement und erfahren mehr über die Grundlagen von Vielfalt und zivilgesellschaftlichem Engagement. Das Besondere an „Bridge it!“: Es gibt keinen traditionellen Unterricht, sondern alternative Lehr- und Lernmethoden, die auf Spaß und Selbsterfahrung setzen. Und: Die Seminare finden grenzüberschreitend in Russland, Estland und Lettland statt. Das Programm wird gemeinsam vom DRA St. Petersburg, MitOst e.V. (Berlin), der lettischen NGO „Orbita“ (Riga), dem Litauischen Jugendzentrum (LYC, Vilnius) und der estnischen Domus Dorpatensis-Stiftung (Tartu) organisiert. Seminarsprache ist Englisch. Bewerbungsschluss ist der 20. Mai 2014. Mehr Informationen unter www.bridgeit.eu.

7) Moskauer Jugendarbeiter_innen kommen zum Kinder- und Jugendhilfetag

Wie werden Berliner Jugendliche an der Stadtentwicklung beteiligt? Was tut die Stadt für junge Unternehme_innen? Und wie kommt Jugendpolitik eigentlich bei den Jugendlichen an? Diese Fragen stehen auf dem Programm eines für Juni geplanten Berlin-Besuchs von Mitarbeiter_innen städtischer Jugendeinrichtungen aus Moskau. Die Gäste werden u.a. den 15. Deutschen Kinder- und Jugendhilfetag besuchen, der vom 3.-5 Juni in Berlin stattfindet, sowie Institutionen, Vereine und Verbände in Berlin kennenlernen. Ihre Reise ist die erste Veranstaltung im Rahmen der Städtepartnerschaft Berlin-Moskau im Bereich der Familien- und Jugendpolitik in diesem Jahr. Die Koordination der Austauschmaßnahmen liegt auch 2014 wieder in den Händen des DRA-Projektleiters Roman Elsner. Partner auf Berliner Seite ist die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft, auf Moskauer Seite das Städtische Departement für Kultur.

8) Städtepartnerschaft Ufa-Halle: Fotoausstellung zum Jubiläum

Ohne Flugticket und ohne Visum in die Partnerstadt reisen – das ermöglicht jetzt ein Projekt, das der ehemalige DRA-Mitarbeiter Matthias Kaufmann im russischen Ufa initiiert hat. Er ruft SchülerInnen und StudentInnen aus Ufa und dessen Partnerstadt Halle dazu auf, Orte und Menschen zu fotografieren, die ihre Stadt besonders prägen. Die Bilder werden unter www.facebook.com/ufahalle2014 ins Netz gestellt. Außerdem ist jeder eingeladen, das Projekt online zu verfolgen und mit einem Like-Klick seinen Foto-Favoriten zu wählen. Die Bilder mit den meisten Klicks werden im September in einer Ausstellung in Halle (Fotos aus Ufa) und in Ufa (Fotos aus Halle) präsentiert. Anlass ist das 45-jährige Bestehen dieser Städtepartnerschaft.

9) Erinnerung: 24. Mai: Einladung zur DRA-Mitgliederversammlung und zur Einweihungsfeier für das Büro von DRA und EU-Russia-CSF

Der DRA hat ein neues Büro bezogen, um das Sekretariat des Zivilgesellschaftsforums EU-Russland (CSF) bei sich aufnehmen zu können. Die größeren, schöneren Räume im selben Haus Badstr. 44 (U-Bhf. Pankstr., S-Bhf. Gesundbrunnen) weihen wir am Samstag, den 24. Mai, ab 19 Uhr mit einem Fest für alle ein – es gibt einen Einblick in die Arbeit der drei Organisationen DRA, CSF und „Initiative Mittel- und Osteuropa e.V.“, kurze Beiträge von Experten und Augenzeugen zur Situation in der Ukraine, dazu Musik, einen Kurzfilm, zu essen und zu trinken. Unmittelbar zuvor, um 15 Uhr, beginnt am gleichen Ort die 1. Mitgliederversammlung des DRA in diesem Jahr. Auch sie ist für interessierte Gäste offen (kurze Anmeldung erbeten vorab unter assistenz@austausch.org). Auf dem Programm: Was tut, wo steht, was plant der DRA? – Rückblick 2013 und Ausblick 2014; Vorstandsnachwahl; aktuelle Probleme der Arbeit in und mit Russland sowie eine Debatte zu den Fragen: Wie geht es angesichts der Ereignisse in der Ukraine weiter? Welche Positionen sollte der DRA beziehen? Welche Auswirkungen hat der Konflikt auf seine Arbeit?